Ähnlichkeiten fröhlich betrachtet

Heute schreibe ich mal wieder einen Artikel als Oma. Ist es nicht wunderbar seine Enkelkinder aufwachsen zu sehen? Mit ihnen zu spielen, zu toben, einfach zusammen zu sein? Wie schade ist es, wenn die Kinder in die Ferne ziehen und man sie nicht erleben kann, sie nicht im Kindergarten sehen kann, nicht erlebt wie sie wachsen, größer werden. Aber damit will ich mich heute weniger beschäftigen, sondern mit einer vollkommen anderen Frage: Hand aufs Herz, ihr Omas und Opas da draußen, all ihr lieben Großeltern, wie ist das, sucht ihr nicht auch mal in Euren Enkelkindern die Ähnlichkeit zu Euren eigenen Kindern? Und habt ihr bei Euren eigenen Kindern nicht nach Ähnlichkeiten zu Euch selbst oder anderen Verwandten aus den vorausgegangenen Generationen gesucht?

Da seht ihr ein Baby, Euer Enkelkind, und prompt geht das los: Ganz der Vater, die Mutter, der Großvater oder gar die Tante, der Onkel und was es da noch alles gibt. Der Phantasie von Großeltern ist da keine Grenze gesetzt. Erinnert Euch was es stets für Spekulationen über den Vater von Prinz Harry gibt, wenn man mal die Bilder von Prinz Charles und seinem Sohn vergleicht. Zurück zu Eurem Enkelkind:  Für die Eltern dieses kleinen Wurmes kann das mitunter zu einer nervenden Angelegenheit werden. Dennoch muss es sie geben, diese Ähnlichkeiten, denn mein Vater sagte einmal zu mir, dass ich meiner Oma ähnlich sehen würde, was absolut korrekt ist, meine Schwester aber sehr viel von ihrer Art hatte. Was ist das nun? Sind das vererbte Anteile? Beim Aussehen auf alle Fälle. Aber bei der Art? Ist das eher Konditionierung, der wir alle im Laufe eines Lebens ausgesetzt sind? Bei Letzterem bin ich mir nicht so sicher, denn wenn meine Schwester in der Richtung meiner Oma konditioniert gewesen wäre, so müsste ich das doch auch sein. Kann man also eine Wesensart erben? Können Gene so verrückt spielen und Wesensarten vererben? Eineiige Zwillinge sind in vielen Momenten auch Double ihrer selbst und nicht nur im Aussehen oder etwa nicht? Warum soll man dann nicht die Wesensart der Oma oder gar der Tante geerbt haben? Wie viel der eigenen Wesensart steckt in den Kindern, wie viel in den Enkelkindern? Bei den eigenen Kindern weiß man das, ziemlich sicher sogar, da weiß man auch was sie von den direkten Verwandten mit auf den Lebensweg bekommen haben und wenn sie dann auch noch so agieren, dann ist alles klar. Habt ihr als Großeltern untereinander manchmal Disput, wenn es geht gute oder weniger gute Anteile Eurer Kinder irgendwem zuzuordnen. Erinnern wir uns an eine der Szenen am Ende von „Dirty Dancing, in der die Mutter während des Tanzen ihrer Tochter „Baby“ (Jennifer Grey) und deren Freund Jonny (Patrick Swayze) zum Vater der wunderbar tanzenden Tochter sagte: „Das hat sie von mir!“. Man ist geneigt die angenehmen Eigenschaften stets sich selbst und die anderen, anderen Verwandten, bekannt oder unbekannt zuzuordnen. Das geht Euch doch ganz sicher auch so, oder? In stillen Momenten beobachtet ihr Eure Enkelkinder, vergleicht sie mit Euren Kindern und dann kommt, was zwangsläufig kommen muss: Man sortiert, was von der eigenen Sippe und was von der anderen Sippe vererbt worden ist und je mehr Kinder man hat, desto fündiger wird man bei den eigenen Altvorderen und kann mitunter auch sich selbst oder ihren Vater in den Kindern wiederfinden. Macht das mal, das ist richtig spannend und macht ungeheuren Spaß! Aber seid schlau, behaltet das Ergebnis für Euch, das ist garantiert besser, aber dennoch wird es Euch passieren, dass ihr dann, wenn ihr sie direkt oder in Gedanken ansprecht, oder vielleicht mal über sie redet Euren Kindern jene andere Namen verpassen, wo ihr glaubt die größte Ähnlichkeit bemerkt zu haben. So spricht mich meine Mutter auch mal mit falschem Namen an, oder auch meine Töchter.

Ich freue mich auf Eure Berichte und bin mir sehr sicher, dass ihr fündig werdet, aber seid vorsichtig, übt Euch in Zurückhaltung, denn nicht immer werden Eure Beobachtungen Anklang finden. In diesem Sinn viel Spaß!

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