„Das siebte Opfer“ von Mary Burton

Der Thriller ist Anfang April 2016 in deutscher Sprache erschienen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube es ist das erste Mal, dass ich einen Texas Ranger bei seinen Ermittlungen begleiten durfte. Texas, das ist flimmernde Hitze, Wüste, weites Land.
Zwei tote Frauen in weißen Kleidern, abgelegt an einem Highway ziehen die Ermittlungen der Ranger, die für solche Fälle zuständig sind, auf sich. Das Penny-Stück in der Hand und die Tatsache, dass alle Frauen blond waren, stellt eine Verbindung zu einer Mordserie in der Tausende Meilen entfernten Stadt Seattle her. Ein damals involvierter Detektiv von Seattle, der den Polizeidienst quittiert hat, macht sich auf den Weg nach Austin/Texas, wo die aktuelle Handlung spielt.


Lara Church, die als Kind über Jahre die Sommer bei ihrer Großmutter in Austin verbracht hat, konnte als einziges Opfer dem Serienmörder in Seattle entkommen. Trotz aller Befragungen kann sie sich nicht an die Tat selbst erinnern, nicht an den Täter, nicht wie sie in seine Hände geraten war, nicht wie sie entkommen war. Da ist nichts, an das sie sich erinnern kann. In den folgenden sieben Jahren zieht sie, getrieben von Unruhe und Angst, durch Amerika, entdeckt ihre Liebe zur Fotografie und ersteht eine alte Balgenkamera, erlernt ihre Bilder selbst zu entwickeln und fotografiert Tatorte, an denen Menschen ums Leben gekommen sind. Als ihre Großmutter in Austin stirbt, erbt sie deren Haus. Lara entschließt sich erst mal für einige Zeit dort zu leben. Zusätzlich hat sie, durch die Beziehungen zu einem Freund aus der Kinderzeit, eine Stelle an der High School in Austin bekommen, wo sie einen Kurs in Fotografie abhält.
James Beck ist Ranger und das mit ganzem Herzen. Nach einer dreiwöchigen Suspendierung kehrt er zu seiner Dienststelle zurück und wird sogleich mit den Morden an den beiden Frauen konfrontiert. Ungewollte Unterstützung bekommt er von jenem ehemaligen Polizisten aus Seattle, der inzwischen ein Security Unternehmen betreibt. James Beck misstraut dem ehemaligen Polizisten, akzeptiert aber dessen Anwesenheit in der Stadt und ist dankbar dafür, dass dieser ihm seine Akten überlässt.
Lara misstraut Beck, misstraute jedem Polizisten, weil sie von ihnen bedrängt worden ist, sich erinnern zu müssen, auch Beck will sie mit einer Polizeipsychologin zusammenbringen. Sie lehnt das zuerst ab. In Seattle war ihre Identität streng geheim gehalten worden, jetzt geht sie mit dem, was ihr passiert war, an die Öffentlichkeit, erzählt es einer Journalistin als ihre Fotografien ausgestellt wurden. Von da an überschlagen sich die Ereignisse, mit Beck entwickelt sich eine zarte Liebe, die beide empfinden. Wer ahnt wer der Täter ist, der wird bestätigt werden und erlebt dennoch am Ende eine Überraschung.
Was ich mich frage und das war mir dann ein wenig unheimlich und ich habe beschlossen, dass ich so nie leben wollte, weitab von allem und jedem und auch wenn ich relativ selbstbewusst bin, dann doch lieber nicht alleine da draußen, irgendwo im weiten Land, weitab vom nächsten Nachbarn leben wollen. Egal ob mit einem Hund oder zweien, mit Waffen oder nicht. Hier kann ich, wenn auch mit heftigen Bauchschmerzen, verstehen, dass die Menschen bewaffnet sind.
Die Autorin versteht es Spannung aufzubauen und vor allem zu halten, auch wenn da einige logische Fehler drin sind, die man aber vernachlässigen kann. Wie jeder gute Krimi/Thriller gibt es auch hier Handlungsstränge, die ins Leere laufen. Das Buch bietet gute Unterhaltung und gönnt seinen Lesern einen kleinen Ausflug nach Texas zu unternehmen.

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