Der größte Kosmetikkoffer ist und bleibt zu klein

Ich habe noch keinen Urlaub, war einfach nur ein paar Tage verreist. Ihr kennt das alle, wenn Alter verreist: Täschchen, Tiegelchen und ganz wichtig die Medikamententasche, die ähnlich wie der „Kulturbeutel“ immer größer wird. Erinnert ihr Euch? Erst war es, beim ersten Schulausflug ein Kulturbeutel, den man zu packen hatte. Was war darin enthalten? Zahnbürste, Zahnpasta, das junge Mädchen von Welt hatte „Jeunesse“ von wem war das noch mal .. ach egal in der Tasche während der pubertäre Knabe tapfer gegen Akne kämpfte.

Ein gutes, wenn auch ätzendes Mittel gegen Akne sind Senfkörner: man hat zwar eine Weile daran bis alle geschluckt sind, aber es hilft. Ich muss das wissen, denn mein Sohn hatte eine nicht wirklich behandelbare Medikamentenakne und ich hatte die Wahl zwischen epileptischen Anfällen ohne Ende und einer gesalzenen Akne. Es halfen, wenn er sie denn bekam, diese doofen Senfkörner durchaus. Aber wie hätten die Knaben das früher machen sollen? Senfkörner mit ins Landschulheim? Die Körner hätten das kaum eine Stunde in der für sie vorgesehenen Dose ausgehalten, bevor sie die Institution für sich auf der Erde rollend erkunden würden. Eher nicht möglich, also gab es Clerasil. Duschmittel war auch im Kulturbeutel, was fehlt noch? Bodylotion. Hatten wir damals schon „Bodylotion“? Ne, oder, nicht bei den ersten Ausflügen, auch keine Rasierer für makellos glatte Beide, die hatte wir so oder so immer noch.  

In Abinähe, bzw. auf der Abschlußfahrt sieht das dann anders aus: Creme für das Gesicht, zum Betupfen eines eventuell entstehenden lange noch imaginären Pickels. Man braucht sie nicht wirklich, aber es könnte ja sein. Wenn dieses „es könnte ja sein…“ nicht wäre, dann hätten wir Frauen deutlich weniger Gepäck. Isses nicht so? Also bei der Abifahrt sind Bodylotion und Rasierer zweifelsohne dabei, auch die Pinzette um Kommunikationsanbandelungen der Augenbrauen zu verhindern. Das kommt nicht gut, wenn die zwei über den Augen miteinander flüstern können. Dann wäre da noch die Schminke und na klar auch die Abschminke. Die Gesichtslotion und das geheime Wässerchen, um am nächsten Tag frisch auszusehen, was eh bei dieser Art Feierfahrten nicht hilft, weil die Nacht nahtlos in den Tag überzugehen scheinen.

Dann kommt er, das ist die nächste Station, der Kosmetikkoffer. Aber Ladies, Hand aufs Herz, gibt es etwas das unpraktischer ist als ein Kosmetikkoffer? Entweder die Flaschen sind zu hoch, dann geht der Deckel nicht zu oder passt mindestens Haarshampoo und Spülung nicht rein, weil wenn man in die Ferien verreist, dann braucht man eine volle Flasche Shampoo und Spülung für tägliche Pflege sonnengeplagter Haare. Ich konnte immer machen, was ich wollte, mein Kosmetikkoffer, und ich hatte nicht gerade kleine Ausgaben, waren immer viel zu klein. Ich habe das abgeschafft, weil mich das zu sehr genervt hat. Außerdem war es ein unnötiges Gepäckstück, das ich auch noch selbst schleppen musste. So blöd kann Frau nicht sein, also habe ich das dann gelassen und packe heute nach dem System „Oma Becker“ meine Töpfchen, Tiegelchen, die stetig mehr, statt weniger werden, immerhin kann mich keine Akne plagen, nach System „K“. Das geht sehr gut, ist absolut perfekt und schleppen muss ich das auch nicht und einpacken kann ich bis die Kofferwaage streikt.

Seht ihr, so rudert man sich elegant um die altersbedingt schwangere Medikamententasche herum, die man mit sich schleppt. Aber dazu schreibe ich ein anderes Mal ein wenig mehr, denn so ganz stimmt das nicht, und schon gar nicht, wenn man Kinder der verschiedensten Altersstufen hat. Da draußen ist das heiß und ich muss Euch daran erinnern viel zu trinken, auch dann, wenn ihr keinen Durst fühlt, denn wenn ihr den fühlt, dann ist das schon ein wenig spät. Ich gebe Euch auch unser Geheimrezept dieses Jahr: Mineralwasser, ob mit viel oder weniger viel Kohlensäure, egal, dazu dann Holunderblütensirup, ein- bis zwei Minzblätter, ein oder zwei Eiswürfel und einen guten Schuß Zitrone oder Limone. Da bleibt mir nur zu sagen: Prost! Das schmeckt richtig gut.

Website Pin Facebook Twitter Myspace Friendfeed Technorati del.icio.us Digg Google StumbleUpon Premium Responsive

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert