Tja, wir Üs sind mal wieder Schuld daran. Sind wir doch immer, wenn es gerade keine Facharbeiter gibt, dann deswegen weil wir nicht genug Kinder geliefert haben, ist doch logisch, oder? Aber wir, so um die legendären 68iger herum, sind ja auch eine kritische Generation in der Kinder zu bekommen das erste Mal wirklich hinterfragt worden ist. Frauen weg vom Herd und rein in den Beruf. Letztendlich brauchte es dann Frauen wie die Alice Schwarzer, dass wir vorangekommen sind, selbstbestimmend wurden.
So ganz durch ist das Thema ja nicht, Frauen sind immer noch die Karrieredeppen, daran hat sich nichts geändert, bekommen für gleiche Leistung ordentlich weniger Geld und sind dann dafür später im Rentenalter doppelt gestraft. Karriere und Kinder? Das geht! Frauen an den Herd? Phrasen der Ewiggestrigen. Aber darüber will ich gar nicht schreiben, ihr irrt Euch, ich habe heute einen Artikel in der BZ entdeckt, den muss ich Euch mal aufdröseln und erklären, sonst versteht ihr den nicht. Die Überschrift ist: Berliner schlucken für 475 Euro Pillen im Jahr. Im Grunde verstehen wir das noch, aber was sollen uns die Unterschlagzeilen sagen, die in abgebildeten Kapseln stehen: Senioren haben 4 Ärzte und mehr. Na und? Das kommt doch davon, dass wir keinem mehr glauben können, also müssen wir den nächsten fragen, was mit uns los ist, der sagt natürlich prompt etwas vollkommen anderes als der erste. Was macht man dann? Man holt sich natürlich eine dritte Meinung ein und weil die auch nicht passt und von denen davor abweicht, kommt der vierte und wenn der dann – hoffentlich – eine der drei Meinungen vertritt, dann greifen wir zu. Was ist falsch daran? Es ist aber auch so, dass ein Hausarzt heute doch gar nicht mehr das leistet, was früher ein solcher getan hat. Er hat heute mit sehr viel mehr Wissen zu tun, mit aufgeklärteren Patienten, weniger Geld. Soll der sich ein Bein ausreißen? Nee, der schickt zum Kollegen, soll der sich mit dem Patienten rumärgern. Für die Patienten ist das ein Vorteil, denn sie kommen so in den Genuß, sofern dieser Doc einen andere Sortierung hat, die eine oder andere Zeitung zu lesen, die er nicht kennt. Da wir von jedem natürlich auch ein Rezept bekommen, bekommen wir ein Problem, weil wir ja nicht wissen, ob der gute Mann oder die gute Frau Recht mit der Diagnose hat. Ratzfatz gehören wir dann zu den zehn Prozent, die wegen falscher Medikamenteneinnahme in die Klinik kommen. Halt, falsch, das sind die ab Ü65iger, die machen das, die Ü50+ noch nicht. Jeder 3. „Ältere“, es fehlt jede Definition wer damit gemeint ist, nimmt gut 5 verschiedenen Medikamente täglich. Klingt irgendwie logisch, wenn man 4 Ärzte und mehr hat. Über die Hälfte der Rentner leidet an 3 oder mehr Krankheiten. Klingt nicht prickelnd, da arbeiten wir doch bis wir umfallen, dann will ich keine Rentnerin sein.
In diesem Zusammenhang fordert die Kasse die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. Ich bin dagegen. Absolut! Die Begründung soll die sein, dass die Ärzte und Apotheker einen Überblick bekommen, welche Medikamente ihre Patienten gerade nehmen. Der Arzt, der dein Vertrauen genießt, der sollte wissen welche Medikamente du nimmst, ein neuer soll mit dir reden und dann wirst du ihm das schon sagen. Der Apotheker Deines Vertrauens, zu dem du immer hingehst, der weiß, was du nimmst, der kann dich warnen, denn etwas nicht passt. Es geht nicht darum, was auf der einzelnen Karte steht, es geht um die Daten, die zentral gespeichert werden und, dass, egal welches System sie wählen werden, es niemals sicher vor Hackern sein wird. Wäre ich Arbeitgeber, ich wäre doch ständig in dieser Datenbank ein ungebetener Gast und würde gucken wer meiner Mitarbeiter was hat und wenn wir uns an die Bespitzelungsaktionen von ALDI; LIDL und keine Ahnung von dem noch erinnern, fragen wir eher wer nicht, da muss ich nicht so viel schreiben, dann wissen wir wie nahe ich an der Wahrheit bin. Egal zu welchem Ü+ ich gehöre, aber das werde ich niemals zulassen, dass auf meiner „Gesundheitskarte“ Daten gespeichert werden. Wir sind zwar alle irgendwie Üs (hierzu gehören ab Ü0 alle Menschen), aber deswegen noch lange nicht mit dem Klammersack gepudert.
Hatte ich das erzählt, dass da mal ein übereifriger Mitarbeiter der Krankenkasse unseres Vertrauens bei uns anrief und wegen obiger Karte irgendwelche Daten benötigte. U.a. fragte er nach der Blutgruppe unserer Tochter.
Ich fragte: Hallo wozu?
Er: Na und das auf der Karte zu speichern
Ich: Geht’s noch?
Er: bla bla bla erklärte mir, dass im Falle eines Unfalls man ihr dann gleich im Rettungswagen Blut geben könnte.
Ich: Hallo? Das geht gar nicht. Im Rettungswagen gibt es wenn, dann nur Plasma und da ist das wurscht.
Er wurde immer knieseliger, dann ging das mit Allergien.
Also wenn ihr solche doofen Argumente hört pro Speicherung auf der Versicherungskarte, dann schmettert das ab. In der Regel sind Angehörige heute so schnell informiert
Wenn wir Ü50iger zu den Ü65igern wechseln, dann wird das besser, denn wir sind heute deutlich fitter als die jetzigen Ü65 als Ü50iger. Kompliziert? Nein, nicht wirklich, wir brauchen nur halb so viele Medikamente, weil wir keine Zeit haben zum Doc zu gehen, sind seltener dort, weil wir Rezepte per Mail anfordern und so die unheilbringenden Keime der dann deutlichen Ü70iger im Wartezimmer meiden können. Geht doch, oder? Die Versicherungskarte bleibt unbefleckt und leer, weil wir deutlich in der Lage sind für uns selbst zu sprechen. Schlitten fahren mit uns ist nicht.