Manchmal schreibe ich einen Artikel, oder fange einen an, damit ich dieses Thema nicht vergesse, frau wird ja auch älter. Diesen will ich dann zwei, drei Tage später einstellen. Habe ich auch gemacht, gestern, da habe ich einen Artikel für diesen Blog vorgeschrieben, mal sehen, ob ich ihn verwerfe oder als Artikelleiche einfach in der Datei stehen lasse. Ich schreibe vor, aber dann kommt gelegentlich alles anders als geplant. So auch heute. Letzte Woche habe ich das erste Videointerview meines Lebens gemacht. Andreas Prokop von Social Business Austria hatte angefragt, ich zugesagt und als ich es gesehen habe, brachte es mich auf die Idee für diesen Artikel. Ich habe gesehen, dass ich dieses eine bestimmte Gen nicht habe, das die Zellen vergessen lässt älter zu werden und Falten zu bilden.

Wir alle kennen die Gesichter aus Film und Fernsehen, die einfach nicht älter werden. Gemeinheit. Aber seid ehrlich, Butter bei die Fische, glaubt ihr einer Iris Berben, dass sie so wie sie aussieht ohne jede verjüngende OP ist? Ich nicht. Das geht gar nicht. Die Nase und die Ohren eines Menschen wachsen und verändern sich bis zum allerletzten Tag des Lebens. Wenn sich das nicht verändert über die Jahre, oder dass unter den Augen eine kleine, aber feine Säckchenbildung ihren Lauf nimmt, dann sind Zweifel erlaubt, dass da nicht doch ein sehr geschickter Chirurg seine genialen Hände im Spiel hat. Ja, klar es gibt hervorragende Cremes, die Haut weich wie samt macht, die auch für Lieschen Müller von nebenan erschwinglich sind, es gibt Visagisten, die geduldig ihre stundenlange Arbeit vor Fototerminen verrichten, das wissen wir alle, aber überhaupt kein bißchen älter werden, das bezweifle ich einfach. Ich habe aber auch vor Jahren schon den Artikel einer Redakteurin der Zeitschrift „Petra“ gelesen, die davon berichtet hatte, dass sie in der Schweiz, an irgendeinem bekannten See, ein Lifting hatte machen lassen. Keine starken Veränderungen, kein Aufspritzen, nichts in dieser Art. Die Bilder vorher und nachher würden so manch Blondine mit häßlich aufgespritzten Lippen wie ein Orang Uta vor Neid erblassen lassen. Es ging bei der OP der Redakteurin nicht um Lippenvergrößerung und Nasenminimierung, sondern um die ausgewogene Bearbeitung eines, am Beginn des Alterungsprozesses, stehenden Gesichtes, kein Aufspritzen, kein Erstarren lassen der Mimik, natürliches Aussehen das war das Motto. Das Ergebnis, das abgebildet war, hat mir wirklich gefallen, auf den Bildern sah die Frau Klasse aus, allerdings muss das auch eine Tortur sein für die man gut drei Wochen einplanen muss. Ich gehe davon aus, dass das, bei den Frauen, die sich das antun und die wirklich Wert auf optische Schönheit legen und nicht nur aufgespritzt sein wollen, das oben genannte Gen ist. Graue Haare färben ist einfacher als Falten glätten. Markus Lanz ist etwas grau geworden, er färbt augenscheinlich nicht und es steht ihm auch. Ob er grau geworden ist, weil so viel gegen ihn quatschen, nicht fundiert, einfach, weil das leichter ist, mit dem allgemeinen Strom mitschwimmen?  Das kann man nachempfinden hat sich da ein unsinnige Front aufgebaut, wie man sie einige Male schon erlebt hat. Da wird so lange gegen einen Menschen, egal wer das ist, Front gemacht, bis man den inneren persönlichen Sieg davon tragen kann, dass er oder sie gefallen ist. Beispiele gibt dieser Art gibt es genug. Erinnern wir uns als Lippert „Wetten dass …?“ moderiert hatte, da wurde so lange gegen ihn gehetzt bis er aufgegeben hat.  Früher waren das Zeitungen, heute geschieht das per Internet, auf verschiedenen Plattformen. Zeitungen stoßen nur noch an, das Internet erledigt den Rest. Zeiten ändern sich, die Meute nicht. Zugegeben mit „Wetten dass…?“ habe ich auch meine Problem, aber die schon zu Gottschalks Zeiten, der selbst erlebt hat, dass dieses Format seinen Beliebtheitsgipfel hinter sich hat, lange schon und ständig sinkende Zuschauerzahlen produziert hatte, die in dem Moment stoppten weiter nach untern zu gehen als der bedauernswerte Unfall geschah, seit dem der junge Samuel Koch im Rollstuhl sitzt. Danach war das Interesse an der Sendung wieder groß. Als Gottschalk aufgehört hatte, da plädierte ich schon dafür, dass man es einstellen solle. Aber wir erinnern uns, dass Gottschalk den Flop der Vorabendsendung auch wegstecken musste. Was haben sie alle gewettert, gegen das Format eigenartigerweise, aber nicht gegen Gottschalk. Das hat nichts mit Markus Land zu tun. Natürlich ist es nicht so, dass ich nichts zu kritisieren hätte, das wäre ein falscher Ansatz, aber wenn Mensch kritisiert, dann in der Sache, nicht an der Person. Was mir nicht gefällt, ist das, dass er gelegentlich sehr unglücklich nachhakt, nicht mit Fingerspitzengefühl, sondern sehr unglücklich, sehr brachial, obwohl ich denke, dass er weiß, dass er keine Antwort bekommen kann.  Vielleicht geht in solchen Momenten sein tiroler Temperament mit ihm durch, oder er hat Terriergene und hat sich festgebissen, keine Ahnung, das mag kaum jemand, zumal er nie die Antwort dann bekommt, die er gerne hören würde. Das sein lassen, wäre besser. Okay, ich bin eine Ü was auch immer, sehe das perspektivisch aus ganz anderer Sicht, aber wenn ich etwas nicht würde sagen wollen, dann würde ich das auch dann nicht tun wollen, wenn ich immer und immer wieder in die Ecke gedrängt werden würde. In der Sendung mit Frau Wagenknecht, da hat er immer und immer wieder auf eine Antwort auf eine bestimmte Frage gewartet, die nicht gekommen ist. Ein gefundenes Fressen für seine Kritiker, die umgehend den „Holzhammer“ rausholen und darauf hauen, auf diese Art und Weise Äxte sammeln, die in die gleiche Kerbe hinein hauen.  Das kommt fast schon Mobbing gleich. Das ist nicht gut, vor allem auch deswegen, weil nur von den wenigen zu lesen ist, die negative Stimmung verbreiten möchten, weil ihnen das eigen ist. Wer einen rein politischen Talk haben möchte, ist hier ohnehin an der falschen Adresse, dass aber auch Politiker eingeladen werden ist in Ordnung, es soll ja niemand ausgegrenzt werden und wir haben schon viele Politiker in der Sendung mit Markus Lanz gesehen. Gestern war Frau Künast da, das war eine sehr entspannte Sendung, sie war entspannt, er war entspannt. Eigenartigerweise kann man dann, wenn etwas gut gelaufen ist nie etwas lesen. Lobende Worte gehen schwer über die Lippen und die Finger scheinen wohlwollende Worte nicht tippen zu wollen.

Falten und graue Haare liegen offensichtlich eng beieinander und ein Gen, das den Zelltod verhindert und zumindest optisch jugendliches Aussehen bis zum Sankt Nimmerleinstag garantiert, das gibt es nicht, das schließe ich aus. Zugegeben, mein Pa hatte, bis zu seinem letzten Tag, keine grauen Haare, dafür aber so einige Falten, da waren alle dabei: Lachfalten, Falten der grenzenlosen Trauer, Falten seines Lebens eben. Falten sind nichts wofür man sich schämen muss, nichts, das man fürchten muss. Übrigens wer an allem etwas zu kritisieren hat, immer nur meckern muss, der altert früher, oder ist das eine Mär?