Sagte ich schon, dass hier kein Feiertag ist? Nein, hier in Berlin sind Feiertage Luxus. Dabei sind sie das Salz in der Suppe, egal ob man Schüler ist, oder Mitarbeiter oder ein kleines Unternehmen sein eigen nennt. Man hat ja eigentlich gar keine Zeit, um sich den Feiertag leisten zu können, Aufträge stehen an, oder man ist auf der Jagd nach dem besonders großen Fisch, der eine Weile den Brotkorb füllen kann. Ich gebe es ja zu, geht mir nicht anders, aber trotzdem diese übers Jahr verteilte Feiertage haben etwas.
Ich habe es gehasst meine Kinder in die Schule schicken. Nicht, dass ich sie mit einem Prittstift an mich kleben wollte, nein das nicht, aber sie morgens aus ihren Träumen reißen zu müssen, sie in und das kann ich nicht anders sagen, Schulen schicken müssen, wo ich, als Erwachsene mich niemals hätte unterrichten lassen, wo die Toiletten schlechtere Latrinenanstalten waren. Ich kann nicht verstehen, weshalb hierzulande, hier in Berlin, das so ist wie es ist. Dazu kommen wirklich schlechte Lehrer, da herrscht Unterrichtsausfall, auch wenn der Regierende Wowereit dagegen spricht, weil ein Ersatzlehrer Däumchen drehend in der Klasse sitzt. Ich werde diese kleinen, müden Gesichter, die mich angefleht haben, sie noch schlafen zu lassen, niemals vergessen. Was habe ich mich immer über die Brückentage gefreut. Dies bedeutete meist vier Tage hintereinander frei, keine erbarmungswürdigen Gestalten am Frühstückstisch, keinen Frust in der Schule, keine idiotischen Hausaufgaben, kein Nichts. War das herrlich. Nur leider gibt es in Berlin viel zu wenig davon, von den Feiertagen. Ich bin dafür, dass wir uns in dieser Beziehung an den Freistaat Bayern anlehnen, der hat reichlich Feiertage.
Die angenehme Seite daran, dass ich Oma werde, ist die, dass ich mein Enkelkind nur im Ausnahmefall sie wecken und durch die Kälte und Dunkelheit in die Schule schicken muss. Das ist so schön, so angenehm, dass diese unangenehmen Dinge die Eltern erledigen müssen. Der werdende Opa, von dem ich Euch grüßen soll, und ich, wir dürfen es verwöhnen, verhätscheln, die Fünf gerade sein lassen und dann das Kind wieder seinen Eltern übergeben.
In diesem Sinn lasst es Euch gut gehen, wenn ihr Feiertag habt, dann fahrt bei diesem herrlichen Wetter raus, wer weiß wie der Winter werden wird, wie oft es dann eine Gelegenheit geben wird das zu tun. Relaxt, entspannt und freut Euch auf morgen, denn da ist wieder ein Tag.