Hoppla, heute ist schon Dienstag und schon so spät. Normalerweise stehe ich ziemlich zeitig auf, im Sommer, wenn es draußen früh hell wird, dann bin ich ein früher Vogel, aber im Moment, da es draußen kalt und dunkel ist, was soll ich da so draußen, der Wurm wird schon warten bis ich komme und wenn nicht, dann nehme ich eben den nächsten. Das ist der Vorteil, wenn man Oma wird, frau kann, muss nicht.
Ich kann mich noch gut erinnern die ersten Nacht mit meinem Baby zu Hause. Bei jedem Baby war das ein eigenes Erlebnis, war das ein neues Kennenlernen, Ausloten wie man das regeln wird. Ist ja schon eine ganze Weile her, da ich meine Babys bekommen habe und weil das nicht auf normalem Wege ging, mussten sie alle geholt werden. Nun, da man das bei der ersten Geburt nicht wusste, war ich danach eine ganze Weile so etwas in der Art wie erschlagen. Damals als ich nach Hause kam, da meinte der frisch gebackene Vater, dass das alles kein Problem wäre, er würde das Kind schon schaukeln. Das tat er dann auch, stand mitten in der Nacht vor mir, ein gelblichbraun verschmiertes Etwas vor sich hertragend mit dem er so gar nicht fertig wurde. Nun denn, gemeinsam haben wir das in di Reihe bekommen, immerhin war das unser erstes Kind und wir waren jenseits jeder Routine. Wer nun glaubt, dass bei Kind Nummer zwei oder drei oder zehn sich gleich Routine einstellt, der irrt. Alles braucht einfach seine Zeit, auch das Kennenlernen von Mutter, Vater und Kind. Es gab ein paar eiserne Regeln, die durchaus befolgt wurden, so schlief jedes meiner Kinder immer in seinem Bett ein, aber wenn ich dann nachts gestillt habe und der obligate Bauer danach das Babybäuchlein verlassen hat, da blieb es dann da, einfach in der Mitte liegen, musste nicht mehr zurück in seine Wiege oder später ins Babybett. Übrigens jedes meiner Kinder verbrachte die erste Zeit bei uns im Schlafzimmer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich auch nur eine Nacht überlebt hätte, ohne dass ich in der Nacht lauschen konnte. Ja, ich weiß, ich war immer eine Glucke und das kann das heute auch noch sein, wenn das sein muss. Im Übrigen gab es Zeiten, da war unser Bett während der Nacht überbelegt in der Art, dass unser Sohn bei mir lag und unsere Tochter bei ihrem Vater Unterschlupf fand. Eines Nachts, ich wurde warum auch immer wach und dachte, was macht mein Mann da? Dieser hob, weil er bereits das Knuscheln der Windeln hörte, seine Decke hoch unter die Augenblicke später unsere Tochter gekrochen kam, sich einkuschelte und weiterschlief. Zu mir konnte sie nicht kommen, denn da war ja schon besetzt. Das war zwar eine ebenso anstrengende wie schöne Zeit und leider, wie so oft, wenn es eine schöne Zeit ist, sie war viel zu schnell vorbei. Die erste Zeit mit dem Baby ist so berauschend schön und mindestens ebenso anstrengend. Bei aller Gelassenheit, die man nach außen demonstrieren kann, sollte man ab und an und rechtzeitig die „Time out“-Karte ziehen, Baby deponieren bei Oma, Opa, Tante, eine Stunde rausgehen und zwar mit Mann, Freund, Partner. Das geht, das kann man lernen. Dem Baby wird in dieser Zeit sicher nichts passieren.
Ob das heute pfiffig ist rauszugehen, keine Ahnung, rein optisch lädt das Wetter dazu jedenfalls nicht ein. Aber egal wie auch immer, lasst es Euch einfach gut gehen.