Kinderwagenrallye

Gestern habe ich doch über meinen Kartoffelporsche erzählt. Als ich, das war im letzten Jahr noch, an einem Tag im Supermarkt sämtliche Ecken und Kanten mitgenommen und dabei gleich eine Armverlängerung vorgenommen habe, da dachte ich, dass es vielleicht besser sei erst mal mit einem leeren Kinderwagen zu üben. Nein, ich bin nicht durch das Einkaufszentrum mit leerem Kinderwagen gefahren, obwohl mir da tausend Dinge einfallen würden, was man da hineinlegen könnte, um Erstaunen auszulösen schielender Augeneigentümer. Aber nein so weit will ich das nicht treiben. Aber es mussten Objekte zum Üben her und wo findet man dieses? Genau, richtig!

Es gibt in Berlin einen großen Baby-Ausstatter, da kann man so richtig viel Zeit verbringen. Als ich mal zufällig dort vorbei gefahren bin, dachte ich ‚Mensch, werdende Oma, halt doch mal an und gehe hinein‘. Das habe ich dann auch gemacht, denn gelegentlich höre ich auf das, was ich mir sage. Ich also hinein und nur wenige Augenblicke später hing ich hinter einem Kinderwagen. Nix Modernes mit drei Rädern, das eher aussieht als kippe es gleich, sondern den guten, alten Kinderwagen. Gut zugegeben, der erste, den wir gekauft haben, war nicht so toll, was Farbe und Ton betrifft, dafür war der zweite umso schöner, hatte eine Tragetasche und diente auch nach angemessener Zeit als Sportwagen, war leicht zu lenken, wirkte schnittig, hatte wenig Windwiderstand und war von wunderschöner Farbkombination. Eine Klasseteil und wenn ich ehrlich bin leider vom Preis her ein Luxusteil. Überhaupt ist der Preis eines Kinderwagens gelegentlich astronomisch hoch und wenn man sich überlegt, dass man nach der Zeit kaum mehr etwas dafür bekommt, fast schon unverschämt. Aber zurück zu dem Laden. Es ging also los, zuerst habe ich mir einen Parcours ausgeguckt, in den ich dezent zusätzliche Hindernisse eingebaut habe und dann ging das los: Modell um Modell habe ich getestet, alle Arten, auch solche, die für 600 Euro eher wie Mondfahrzeuge, denn wie ein Kinderwagen aussehen. Ich habe alles beachtet Kurvenlage, Kippeigenschaft, höher oder tiefer gelegt. Manchmal flog mein aufgebautes Hindernis einfach um, weil ich nicht mehr bremsen konnte, was aber nicht an mir lag, sondern an der der sportlichen Ausführung des eben erprobten Modells, einmal kippten alle aufgestellten Fahrräder. Nach zwei Stunden Chaos und vielen Zuschauern drinnen und draußen, bin ich, total fix und fertig, mit zerflossenem Make up und angelegten Haaren gegangen und war froh, dass ich keinen Kinderwagen kaufen muss.

Draußen ist es mild und obwohl der Himmel nicht zu einem Spaziergang einlädt, kann man ganz gut einen machen. Oder schmögert ein wenig durch die Stadt, stöbert in den Sonderangeboten, es könnte sich lohnen. Lasst es Euch gut gehen.

 

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