Eusebia hat es mir angetan, das muss ich schon zu geben. Die schrullige alte Dame, sie war so präsentiert worden, heizte Lupo gelegentlich ordentlich ein. Das aus meiner Erinnerung. Wie es wirklich gewesen war mit ihr, ich weiß es nicht. Ich habe nachgelesen, zuerst tauchte sie namenlos auf, das war 1957, dann tauchten ihre Namen auf, die da sind: Eusebia Maria Anna Carolina. Schöne, klangvolle Kombination. Warum ich sie diese Woche abermals strapaziere? Nun da Baby bald kommt, muss die leidige Autofrage geklärt werden und da fiel mir ihr Auto ein.So das klappt nicht das Bild einzufügen, schade. Man wird in dieser Zeit bestraft, wenn man Auto fährt. Die Multis und der Staat greifen ordentlich in unsere Taschen. Also schaut man, dass ein möglichst sparsames Auto als
Gefährt dient. Auch als Zweisitzer agiert man sehr sparsam, versucht dies zumindest. Eusebia müsste das ihre, flotte nun abschaffen, hätte sie je Nachwuchs gehabt. Ganz früher war das ohnehin egal, da passten auch mal neun Menschen in einen VW-Käfer und fahren konnte man dann auch noch. Heute geht das natürlich nicht mehr.
Kommt der Nachwuchs ist endgültig Schluß mit den sparsamen, netten Zweisitzern, es muss die Familienkutsche her. Das gestaltet sich gelegentlich schwierig und richtet sich zu allererst nach dem Geldbeutel und der weiteren zukünftigen Planung, wie Beruf, noch weitere Kinder, Ausflüge, Fahrten zum anderen Teil der entfernt wohnenden Familie. Ob es mehr Spaß macht ein Auto zu suchen, als am Schreibtisch zu sitzen? Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Familienkutsche. Wie war das noch damals mit unseren Autos? Beim ersten Auto mussten wir sogar die Reifen vom Kinderwagen wegmachen bevor wir das Gefährt im Kofferraum verstauen konnten. Das schärfste was ich erlabt hatte in puncto packen war nach der Rückkehr von einer USA-Reise: Fünf fast erwachsene Personen, die mit fast leeren Koffern hingeflogen sind und mit mehr Koffern zurück kamen, alle wohl gefüllt und darauf sitzend geschlossen, mussten in einem Auto untergebracht werden. Mit zwei Taxen fuhren wir vom Flughafen bis in die Tiefgarage wo unser Auto stand. Einer der Taxifahrer hatte bereits Dollarzeichen in den Augen, weil er dachte von Stuttgart bis zu unserer Heimatstadt (ca. 150km) könnte ordentlich etwas heraus springen. Klappte nicht, mein Mann packte alles in das Auto hinein. Das war damals ein Dienstwagen, voll ausgestattet und hoch motorisiert, ein Opel Omega. Ich bin kein ausgesprochener Opelfan, aber das war ein tolles Auto. Unser erstes Familienauto war ein Passat, den hatten wir gekauft lange bevor ich schwanger wurde. Ein Auto mit nur wenig Kofferraum, hinten flach, Sportversion, keine Limousine. Und ein Spritfresser. Auf der Strecke Mannheim – Erlangen (ca. 280km) musste man mindestens ein Mal Super nachtanken. Heute nicht mehr denkbar. Der Schwimmer, wo immer der auch seine Runden drehte, war dauerdefekt, was uns irgendwann dazu gezwungen hat, uns von dem Gefährt trennen. Danach kaufen wir einen weißen 316er BMW aus einer Verleihfirma heraus. Der war wirklich günstig im Preis, brauchte nicht sehr viel Sprit und war ein tolles Auto. Sein Leben endete an einer Leitplanke der Ausfahrt Hockenheim. Er wurde zwar nochmals repariert, wurde aber nicht mehr der, der gewesen war. Danach kam sein Bruder, ein roter, in Form eines Leasingfahrzeuges. Dann ein ganz großer Bruder, gekauft vom Sohn einer Freundin meiner Mutter. Richtig große Kofferräume hatten die Autos alle nicht und obwohl wir immer unter besonderen Gepäcksituationen, mit Buggy und all dem Zubehör, den man für ein behindertes Kind und ein zwei Jahre jüngeres Kind braucht, dazu drei Erwachsene in Urlaub gefahren sind, haben wir das immer geschafft die Koffer, das Zubehör, samt Kinderwagen oder Buggy mitzunehmen. Dass uns ein Achsbruch hinten erspart geblieben ist, verdanken wir unserem Glück, aber es ging mit drei Erwachsenen und zwei Kindern und einer Menge Gepäck.
Ich würde so ein kleines nettes Auto gerne habe, wie das die Eusebia oben fährt, aber was soll ich sagen? Leider gehöre ich nicht zu den glücklichen Besitzern eines fahrbaren Untersatzes. Es wird aber besser mit dem Wetter, so dass man auch zu Fuß gehen kann, hoffentlich ohne Sturz. Also raus aus dem Haus, hinaus in die Natur. Laßt es Euch gut gehen.