Live is live

Das Wetter da draußen ist nicht so einladend, ein Wetter um zu räumen, auszusortieren, Innenarbeiten halt. Nicht jeder ist so verrückt wie ich und zieht sich ein Live-Spiel im Fußballstadion rein. Ob ich das mal mit meiner Enkeltochter reißen werde, so ein Spiel im Stadion? Wer weiß vielleicht mag sie sich das nicht geben. So ein Live-Spiel, das ist nicht anders als wenn man bei einem Konzert ist, sich die Atmosphäre dort gibt. Das ist – für mich zumindest – immer ein ganz besonderes Erlebnis, ein Feeling, das ich kaum beschreiben kann.

Wer weiß, vielleicht sagt sie dann, dass wenn sie mit mir zu einem Spiel geht, kann auch Basketball sein, dann müsse ich mit ihr zu einem Konzert ihrer Lieblingsband gehen. Aarrgggg das könnte ganz schön anstrengend werden, für meine Ohren. Aber was tut man nicht alles. Vor unglaublich vielen Jahren, das müssen fast vierzehn sein, da waren wir in Florida gewesen und meine Große und ich wollten unbedingt zu einem Basketballspiel der Orlando magic gehen. Ihr wisst schon Shaquille Rashaun O’Neal einer der Spieler zu der Zeit schlechthin. Wir wollten nicht nur dorthin gehen, wir machten das auch noch und während Papa mit der Jüngsten im Hotel geblieben war, zogen wir uns das Spiel rein.

Das hatte ich mir so zuvor nicht vorgestellt. Natürlich wussten wir beide wie Basketball geht, hatten uns das im Fernseher angeschaut, aber live eben noch nie zuvor. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, es war sehr früh dunkel, regnerisch, ja es regnet auch mal in Florida und wir wurden immerhin noch zur Amway Arena gebracht. Schlappe 17.500 Zuschauer passen da rein und das waren es auch fast so viele gewesen. Wir saßen ganz hinten oben, Breitseite Spielfeld. Im Gegensatz zu den bei uns geordneten Verhältnissen schafften es die Amerikaner während der ersten drei Viertel ständig aufzustehen, sich durch die Reihen zu schlängeln um wenig später mit allerlei Eßbarem zurück zu ihrem Platz zu kehren. Ständig war das gymnastischen Aufstehen und Hinsetzen bis Anfang des vierten Viertel, ab dem Moment ging die Luzzy in der Arena ab und die Zuschauer waren richtig bei der Sache, wenn der Hallensprecher „Defense“ rief brüllten das alle, egal was er rief, die riefen das alle nach. Das war ein riesiges, um nicht zu sagen geiles Erlebnis gewesen. Dann irgendwann war Ende gewesen, die Oralndo Magic hatten natürlich gegen die Golden State Warrior kaum Probleme gehabt, denn diese standen damals in der Tabelle ganz weit unten. Die Arena öffnete ihre Tore und spuckte die Menschenmasse aus. Uns auch. Wohin? Wir mussten mit dem Bus nach zum Hotel zurück fahren. Fragt mich nicht wo wir überall herum gefahren sind, gesehen haben wie die Polizei gerade Verdächtige, an der Wand stehend, abtasteten, sind durch Viertel gefahren, durch die ich am Tage nie durch gefahren wäre und brachten eine halbe Odysee hinter uns. Aber irgendwann schafften wir das zumindest in die Nähe unseres Hotels zu fahren und überwanden die letzten paar Meter mit einem Taxi. Das war ein wirkliches Erlebnis.

Könnte mit meiner Enkeltochter auch noch klappen und Basketballspiele gibt es in Berlin auch. Überhaupt haben Live-Veranstaltungen eine vollkommen andere Ausstrahlung als der olle Fernseher, egal wie groß oder klein er ist, wie alt oder neu. Genießt solche Ausflüge, mit und ohne Enkelkinder, gönnt Euch das, das ist Futter für die Seele: Laßt es Euch gut gehen.

 

Website Pin Facebook Twitter Myspace Friendfeed Technorati del.icio.us Digg Google StumbleUpon Premium Responsive

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert