Los geht’s! Ärmel hochkrempeln und los!

So, nun aber, Ärmel hochkrempeln und mich ganz darauf konzentrieren, dass ich wieder Oma werde. Übrigens wissen wir was es ist, aber ihr kennt mich, ich werde es Euch nicht verraten, auf keinen Fall. Anfang April ist es soweit, da soll das Baby geboren werden. Ich freue mich auf das nächste Enkelkind.

Es geht mir wie all den Frauen, die Großmutter, Oma werden: Man erinnert sich an die eigenen Schwangerschaften, sieht Ähnlichkeiten oder auch Unterschiede. Ich habe es immer sehr genossen, wenn meine Kinder ich spürbar in meinem Bauch herumkullerten, ich weiß aber auch noch, dass nach der Geburt für einige Tage genau dort eine Leere – logischerweise – eingekehrt war. Kein kindliches Klopfen, keine Hände oder Füße, die unter der Bauchdecke zu sehen waren und deren Bewegung man mit Blicken verfolgen konnte. Dieser Verlust wurde durch stundenlanges Beobachten des neugeborenen Erdenbürgers ersetzt. Ich kannte jeden Winkel ihrer Gesichtchen. Auch, wenn die Nächte kurz, die Augen dauerdick waren, ich möchte diese Zeit nicht missen.

Den Oma-Blog habe ich während der Zeit ins Leben gerufen, als mein ersten Enkelkind auf dem Weg in diese Welt war. Ich habe das vor allem deswegen gemacht, weil ich hier nicht von meinem ersten Kind, meinem Sohn, seiner Krankheit, die sich im Verlauf seines ersten Lebensjahres gezeigt hatte, schreiben wollte, das habe ich in einem eigenen Buch alles beschrieben, lange bevor ich Oma geworden bin. Egal wie sehr ich das auch immer hin und herschiebe, es hat mein Leben sehr beeinflusst und auch, wenn ich damals nicht arbeiten gehen musste, was ohnehin nicht möglich war und was ich sehr viel lieber gemacht hätte, als das er diese Krankheit hatte, so war das ein Full-Time-Job gewesen, ohne Internet, ohne jegliche Literatur, da es über diese Krankheit damals schlicht und ergreifend keine gegeben hat. Ich, wir als Familie waren damit allein auf weiter Flur und das in jeder Beziehung. Als dann meine erste Tochter geboren worden war, sah ich Grenzen, die manchmal einfach nicht zu überwinden waren: Das einfach Spazierengehen war so lange meine Tochter noch ganz mini gewesen war, ohne eine zweite Person einfach nicht möglich. Das ist nur einer von vielen Bereichen, in denen wir, ich sehr stark eingeschränkt waren. Ich wäre sehr gerne arbeiten gegangen, aber was nicht ist, das ist nicht. Heute sind die Möglichkeiten besser, auch wenn die Krankheit selbst immer noch genauso mies ist.

Ich möchte meinen Sohn hier nicht unterschlagen wissen und eins sei noch gesagt: Ich war unendlich glücklich und froh als meine Enkeltochter ein Jahr geworden war, ohne jedes Anzeichen dieser Krankheit, auch wenn sie nicht vererbt worden war. Damit möchte ich es belassen und mich den Freuden des Omawerdens zuwenden. Erinnerungen kommen immer wieder, solche, die man/frau still und heimlich genießen kann, dabei in sich hineinlächelt und weiß, dass sich sehr viel ändert im Laufe eines Lebens, aber genauso viel eben nicht.

Also bereiten wir uns auf den Empfang dieses Erdenbürgers vor und wenn ihr das möchtet, kommt einfach mit auf meiner Reise das zweite Mal Oma zu werden.

 

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