Die Todesküsserin

Vorab: Ich gebe grundsätzlich jedem Werk 5 Sterne und bewerte es dann im dazu gehörigen Text. Ich mag die Vergabe von Sternen nicht, da ihr Missbrauch Kollegenschelte oder Kollegenförderung allseits bekannt ist. Das ist nicht mein Ding. Bücher, die ich nicht zu Ende gelesen habe, rezensiere ich nicht. Ich beschreibe das, was ich beim Lesen empfunden und gedacht habe, das ist ausschließlich meine Meinung. Gekauft habe ich dieses Werk, weil ich gesehen, dass das zweite Werk der Autorin gerade erschienen ist.

Die Todesküsserin  von Sandy Mercier

Die Kommissarin Tanja Müller und ihr Kollege John stehen vor der Aufgabe, einen Mord aufklären zu müssen. Tanja, die gerade im Tal einer tiefen Beziehungsdepression wandelt, wird aus diesem in den Dienst gerufen, da sich ihre Kollegin krankgemeldet hat. Der Ermordete war ein grausamer Mann, der seine Kinder gequält und psychisch sowie physisch verletzt hat. Er wurde vor seinem Tod gequält wie er seine Kinder gequält hat, auf seiner Stirn prangt ein roter Kussmund. Mitten in die Ermittlungen hinein geschieht ein zweiter Mord nach dem gleichen Prinzip, aus den scheinbar gleichen Grund.

Tanjas Freundin Emma gerät unter Verdacht, da der zweite Getötete ihr Vater ist.

Ich lese auf einem Reader und nach etwa 12 oder 13% Lesezeit war für mich klar, wer die Täterin ist. Das ist etwas, das ich nicht sehr schätze, vielmehr Spaß macht es doch, unterschiedlichen Handlungssträngen folgen und dabei spekulieren zu können, welcher am Ende zu dem Täter hinführen wird. Etwas Zweifel und Verwirrung wäre schön gewesen. Möglich, dass die Autorin den Effekt, dass ihre Leser frühzeitig die Täterin ausmachen können, so gewollt hat. Manchmal kann das ein Buch sehr reizvoll machen.

Polizisten sind Menschen wie wir, und ich meine das ist ein verflixt schwerer Job, den sie haben. Ich möchte ihn nicht haben. Hier kommen sie schelcht weg. Tanja ist für mein Bild von Ermittlern problematisch, weil sie mit ihrem Alltagsleben nicht klarkommt. Aber nicht nur in Augenblicken zwischen den Ermittlungen, nein sie trägt das mit in den Dienst und auch wieder hinaus. Ist das typisch für Frauen? Ich habe meinen Töchtern früher immer gesagt, wenn ihr um einen Kerl weint, dann vergesst darüber hinaus nicht zu lernen, Eure Arbeit zu machen. Wohlbemerkt, ihr Lover ist verheiratet, hat zwei Kinder, das dritte ist unterwegs. Ihr Liebeskummer hat gegenüber der Handlung einen Overflow. Das war für mich ein wenig zu viel des Guten und tief in meinem Innern hätte ich die gute Frau gerne geschüttelt und gerufen „Mensch, wach endlich auf!“. Leider kann ich nicht sehen, ob das Werk lektoriert worden ist.

Die Geschichte, die Idee ist gut, der Hintergrund zu den Taten auch, aber ich finde Krimis/Thriller interessanter, die den Mörder oder die Mörderin wohl kurz eingeführt, dann aber aus dem Fokus des Lesers, der Leserin verschwindet, um am Ende, aus einem anderen Handlungsstrang dann der Täter zu sein.

Sandy Mercier ist ein netter Kriminalroman gelungen, der sich leicht lesen lässt, der Unterhaltung bietet und ein wenig an Spannung verliert, weil man viel zu früh weiß, wer die Taten begangen hat. Trotzdem empfehle ich den Kriminalroman und ich denke, dass ich auch das gerade erschienene zweite Werk der Autorin lesen werde.

Der Flüstermann

Wie immer am Anfang einer Rezension: Ich achte die Arbeit des Autoren oder der Autorin und schließe mich nicht der 5-Sterne-Wertung bei Amazon an, vergebe deswegen immer 5 Sterne. Ob mir das Werk gefallen hat, oder ich etwas zu bemängeln habe, das erfährt man, wenn man den Text zu den Sternen liest.

Der Flüstermann – Catherine Shepard

Kommissarin Laura Kern sieht sich einer Mordserie gegenüber, deren Aufklärung Können und Glück erfordern. An ihrer Seite ihr Kollege Max, der frühzeitig jedoch durch eine Verletzung nichts mehr zu den Ermittlungen beitragen kann. Statt seiner arbeitet Taylor an ihrer Seite, was Max zu kleinerer Eifersucht verleitet. Taylor und Laura verbindet sie über den Fall hinaus mehr?

Mich durch einen Krimi oder einen Roman oder was auch immer zu lesen, wird dann erschwert, wenn mir gleich zu Beginn Formulierungen oder Beschreibungen auffallen, die wiederkehrend sind und die mich einfach nur nerven, weil sie Klischee und Textfüller sind. Das muss nicht sein. Kein Autor muss aus Langeweile einige Male das gleiche Szenario beschreiben. In diesem Fall der Kommisssarin Laura Kern sind ihre Überlegungen, dass ihr nach nur wenigen Stunden Ermittlungsarbeit ihr Chef samt der Innensenatorin im Nacken säßen und das beschreibt die Autorin leider nicht nur ein einziges Mal, es taucht immer wieder auf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide, sowohl Laura Kerns Chef, als auch die Innensenatorin so unprofessionell sein sollen, dass sie nicht wissen, dass Ermittlungsarbeit zeitraubend sein kann und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Ermittler auch nur ein einziges Mal diese Sichtweise hat. Das finde ich persönlich nicht angenehm, dass man das immer und immer wieder schreiben muss.  Dazu kommt dann eine Szenenbeschreibung, die meiner Meinung nach so nicht passiert sein kann, aber das ordne ich dann schriftstellerischer Freiheit zu, die muss auch sein.

Die Rückblicke, die zur Auflösung des Kriminalromans führen, ein Thriller ist es keineswegs, werfen für mich Fragen auf.

Dazu kommt die in meinen Augen etwas statische Schreibweise, damit meine ich, dass unsere Sprache so viele Worte hat, dass einiges besser zu formulieren ist. Durch die etwas langweilige Wortwahl fiel es mir sehr schwer Spannung aufzubauen. Keine Änderung in der Wortwahl oder der Satzlänge, keine Variation, keine Vielfalt. Dazu kommt, dass ich nicht das Gefühl habe, dass die Protagonistin sich tiefgreifend entwickelt und im Epilog ist für meine Begriffe ein logischer Fehler drin.

Es ist mein erster Krimi, den ich von der Autorin lesen und als Krimi ist die Story in Ordnung und man wird nicht enttäuscht sein, da die Auflösung durchaus nachvollziehbar ist.  durchaus nachvollziehbar ist.

Meine Hand in deiner

Vorweg, ich erkenne die Arbeit eines Autors, einer Autorin immer an, es geht mir auch nicht darum Sterne für ein Werk zu verteilen, es in den Himmel zu heben oder aber zu verdammen. Leider ist Amazon beim Löschen von Rezensionen, die nicht der eigenen Norm des Hauses entsprechen, nicht sehr emsig, um nicht zu sagen, sie löschen eher angenommene „Goodwill-Rezensionen“, als, dass sie ihre Richtlinien befolgen. So geschieht es dann leider immer wieder, dass 1-Sterne-Posts gerade mal aus einem oder zwei Sätzen bestehen, was eher der Konkurrentenmentalität entspringt, als einer ernsthaften Rezension. Das weiß ich, das habe ich selbst erlebt. Daher vergebe ich grundsätzlich 5 Sterne, mache mir dann aber auch die Mühe zu erklären, wie mir das Werk gefallen hat. Sprachliche Komponenten beschreibe ich nur dann, wenn ich sie außergewöhnlich gut finde. Nachfolgendes Werk habe ich mehr aus Versehen heruntergeladen, aber dennoch habe ich es mir angehört.

Meine Hand in deiner von Marie Force

Der Klappentext: Ein Blizzard tobt in Butler, als Wade Abbott nach einem Rettungseinsatz nach Hause fährt. Er traut seinen Augen kaum vor seiner kleinen Hütte im Wald sitzt zitternd vor Kälte Mia Simpson. Und zwar die Mia, die er vor zwei Jahren auf einem Yoga-Retreat kennengelernt und in die er sich augenblicklich verliebt hat. Wade hat schon lange nichts mehr von ihr gehört – dennoch ist kein Tag vergangen, an dem er nicht an Mia gedacht hat. Und jetzt, mitten in Sturm und Eis, bittet Mia Wade um einen Gefallen: Sie bittet Wade darum, sie zu heiraten …

Wade heiratet sie in der Tat sofort und daraus ergeben sich dann einige Komplikationen und Schwierigkeiten, weil Mia viel tiefer in den Fall, vor dem sie geflohen ist, verstrickt ist, als sie vorgibt zu sein. Nun ist Butler nahezu allein die Familie Wade, ihnen gehört einfach alles. Eigentlich beste Voraussetzung für etwas mehr Crime. Die Autorin schafft es zwar Spannung aufzubauen, aber sie verliert sie irgendwo im Nirwana, indem sie vergisst dieser Spannung wirklich Inhalt zu geben. So hätte ich erwartet, dass es tatsächlich eine Konfrontation mit den, von ihrem Ex geschickten Schergen gibt, aber dieser Handlungsstrang läuft total ins Leere. Es hätte der Erzählung einfach mehr Kick gegeben. Von dieser Sicht her habe ich mehr erwartet, so ist aus dem verheißungsvollen Beginn nur eine Liebesgeschichte übriggeblieben, die bei mir eine Menge an Fragen offen ließ.

Trotzdem ist, wer einen Liebesroman lesen möchte, mit dem Werk gut bedient.