Es ist egal, man kann es drehen und wenden wie man möchte, hochkant, quer, gerührt und geschüttelt, das was rauskommt bleibt immer gleich, denn wenn man die 50 im Blickfeld hat, dann verlässt man fix mal drei die werberelevante Gruppe, gehört somit zum alten Eisen. Ha ha… Übrigens erinnert mich Ü50 an die guten, alten Überraschungseier: Spiel, Spannung, Schokolade, wann gibt es diese mit Inhalt für uns? Ach 50+ ist auch nicht besser, das steht doch bei Elektrogeräten und auch Banken so: AAA+ zeugt von höchster Qualität, die sich im nächsten Moment in Luft auflöst. Ein genauso doofer Spruch ist, man ist so alt wie man sich fühlt. Ne, is nicht so…
Es gibt diese Tage, da guckst du in den Spiegel und denkst eindeutig darüber nach, ob da jemand vor Dir steht, das Gesicht, das dich anguckt, das kennst du nicht. Im Laufe des Vormittags dann, nach einer lockeren Dusche, entsprechenden Kosmetika wird der Anblick erträglicher und nach Auflegen eines, je nach Anlaß, mehr oder weniger dezenten Make ups ist das Gesicht dort im Spiegel sogar recht erträglich. Zugegeben der Gedanken an eine Schönheits-Op rauscht gelegentlich durch die Gedanken, aber das kostet Geld und mit diesem Geld kann ich dann sehr viel lieber verreisen. Oder etwa nicht? Dann bliebe noch Botox, aber nö.. ich liebe meine Mimik. Was würde meine Enkeltochter denken stünde ihre Oma vor ihr, macht den Kaspar ohne Mimik. Ihr Gedanke an eine Holzpuppe kann man ihr da nicht verübeln. Nein, das wollen die Normalos unter denen, die über die 50 geschlittert sind gar nicht haben. Damit dürfte klar sein, dass mich ein wenig mit den Alltagsproblemen der verschiedensten Art des Alters befassen werde.
Aber mal ernsthaft, ausgemustert, aussortiert wollen wir auch nicht sein, denn wir können eine Menge. Wie wäre es, wenn wir als Gasthörer die Lehrsäle an den Unis bevölkern, man sollte ja das Hirn trainieren. Wobei stop! Wir dürfen ja noch arbeiten bis wir so ungefähr 67 Jahre alt sind, im Durchschnitt. Och, das macht aber auch nix, ohne Arbeit geht da nix und mit Hausarbeit alleine werden wir auch nicht glücklich. Mein Vater hatte einen Onkel, der guckte am Morgen in die Todesanzeigen der Zeitung und wenn sein Name da nicht stand, machte er sich fertig um beim Tchibo sich mit anderen aus der Rentnergang zu treffen, zu politisieren, sich über den Fußball zu ärgern und keine Ahnung was noch alles. Übrigens gehört das Internet uns, denn wir sind es, die zuerst damit gearbeitet haben und unsere Vorfahren haben überlegt, ob unter den Doppelböden kleine Männchen mit den Daten hin- und herrennen. Doch, das eine ernsthaft so.
Ich bin Oma, habe den Blog geschrieben als ich das wurde, inzwischen hat sich durch den Blog für mich einiges ergeben, das teils schon spannend ist, teils in der Entwicklung ohne, dass ich weiß ob das auch etwas wird. Spannende Zeit insgesamt. Das irre daran ist, dass ich das genießen kann, keinen Streß mit kleinen Kindern habe, sondern ganz entspannt an Projekte heran gehen kann, Neues auf mich zukommen lassen, mitnehme was ich bekommen kann. Wow! Mädels und Buben aus der über Fufzig- und sechzig- und siebzig-Fraktion, Ärmel hoch und ran an das Leben, zeigen wir es der Jungend ohne Hast und Eile.
Ich werde diesem Blog ein- oder zwei Mal pro Woche einen Ü-Artikel geben, nicht mehr allzu lange als Ü aus der 5er Klasse, ich bin eine Weile schon Ü55+, aber auch als ein 6er geht noch einiges. Wer Lust hat kann das auch tun, schickt mir Eure Anregungen über was ich schreiben soll, mal sehen, da ist bestimmt was dabei. Ach und wenn ich Streß mit „ß“ schreibe und nicht mit zwei „s“, dann deswegen, weil ich nicht jeden Käse mitmachen muss und den der Rechtschreibreform schon mal gar nicht. Auch das ist ein Vorteil des Alters: Ich kann, muss aber nicht. In diesem Sinn Mädels und Buben: Ich bin Ü50 – na und?