Willkommen auf der Titanic

Ein paar Tage noch ist der März lang, der Monat in dem Baby geboren werden wird. Nun wird es langsam aber sicher real. Alles rüstet sich, alles scheint bereit um den neuen Erdenbürger willkommen zu heißen. Vor unzähligen Jahren, fast schon nicht mehr wahr, hat Howard Carpendale ein Lied geschrieben das so unglaublich passt. Ich gehe eben mal zu Youtube und suche es.

Ich habe eine Aufnahme gefunden, die nicht sehr gut ist, aber ich bin mir sicher wer den Text mitlesen will, der wird ihn im Internet finden. Hier ist der Link: http://bit.ly/xNQqCv es heißt „Willkommen auf der Titanic“. Ein Text, der nachdenklich stimmt, aber dennoch Hoffnung gibt. Es ist schön zu leben, es ist schön auf der Welt zu sein, es schön sich zu freuen, zu ärgern, zu lächeln, zu weinen, Emotionen zu leben. Es wird schön sein, ein Mensch willkommen zu heißen, ihn aufwachsen zu sehen. Baby wird das machen, da bin ich mir sicher. Es ist egal, welchen Beruf es mal wählen wird, es ist egal, ob es groß wird oder etwas kleiner bleibt, es ist egal, ob es vorwärts oder rückwärts geht, es ist egal ob es gerade lieb ist oder den sprichwörtlichen Teufel im Ranzen hat: Es wird geliebt werden, was immer es tut. Es ist willkommen, es wird seinen Weg gehen. Solche Gedanken gehen wohl jeder werdenden Oma durch den Kopf, ich glaube aber auch den werdenden Eltern. Mein eigenes Kind gibt seine Eigenständigkeit, seine Unabhängigkeit für lange Zeit auf. Mein Kind wird schlaflose Nächte haben, sein Partner auch. Die Augen werden dick sein, die Tränensäcke nach unten ziehen und selbst Concealer unter dickem Make up wird da nicht mehr helfen können. Sie werden auf Spielzeug auf dem Weg zur Toilette treten und tapfer gegen aufsteigende Tränen kämpfen. Sie werden mit ihrem Baby lachen, werden über seine Streiche lachen, werden vor Sorgen schlaflos sein, wenn Baby Fieber hat, wenn die Zähne, diese Übeltäter, den Schlaf ihres Darlings rauben. Sie werden fluchen und sich schimpfend fragen, was sie sich da angetan haben, um im nächsten Moment zu trösten, zu halten, zu tragen, ein Lied zu singen, beruhigend zu summen, wenn das mit dem singen nicht klappt. Sie werden all das erleben, was wir, die „altvordere“ Generation, erlebt haben. All die Hochs und Tiefs, all die Freude und das Leid, sie werden Tränen in den Augen haben, diese verstohlen wegwischen, wenn sie ihr Kind später im Kindergarten bei seinem Auftritt zu sehen. Sie werden kaum etwas anders machen als wir, werden ihre Erfahrungen machen, die den unseren ähnlich, wenn nicht sogar gleich sind. Sie werden die gleichen Ängste und Freunden haben. Kinder genießt noch die letzten Tage der Freiheit!

In diesem Sinn, auch wenn das Wetter hier in Berlin nicht so toll ist, geht hinaus, macht einen Spaziergang, wenn es dunkel ist sieht niemand ob man geschminkt ist oder nicht, ob man in Jogginghosen ist oder nicht. Egal wie auch immer laßt es Euch einfach gut gehen.

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