Zeit vergeht

Wann ist eine Oma eine junge Oma? Wann eine alte? Eine Oma, die gerade gegen die Vierzig geht, kann genauso alt sein, wie jene, die stramm auf die siebzig zuläuft. Manchmal springt man aus dem Bett und ist frisch und munter, dann wieder würde man ja gerne aufstehen, gäbe es da nicht das Bett, das mit aller Kraft diesen Körper festhalten möchte. Eine junge Oma mit Hexenschuss erscheint auf der Bildfläche genauso schräg wie die alte. Wobei alt sein ein relativer Begriff ist.

Meine Ma hat ein stolzes Alter, körperlich schwächelt sie, aber im Kopf und im Herzen ist sie jung geblieben. Sie ist inzwischen Uroma, „Tic-Tak-Oma“ ist sie, wie sie von ihrer Urenkelin genannt wird. Das erfüllt sie mit Stolz, das kann man sehen. Natürlich fallen in ihrem Alter Ausdrücke wie „ob ich das noch erleben werde“ oder „wer weiß, ob ich dann noch lebe“. Klar wird sie die Geburt ihrs nächsten Urenkelchen erleben, denn so lange dauert das nicht mehr. Das geht voran. War es nicht gestern, als wir erfahren haben, dass ich abermals Oma werde? Kann nur so gewesen sein, dass diese Nachricht erst gestern eingetrudelt war. Wo ist die Zeit geblieben? Wie immer, wir alle haben die Zeit gelebt, haben Höhen und Tiefen erlebt, haben eine Menge Schönes oder Ärger abgearbeitet, über mancherlei Idiotisches den Kopf geschüttelt, anderes angenommen, Vorsätze gefasst und verworfen, die Ärmel hochgekrempelt, um sie danach mit dem Gedanken, das war wohl nix, wieder herunter gezerrt. Leben eben, schön, lustig, fröhlich, aber auch traurig, ängstlich. Leben findet eben nicht im Glashaus statt. Wäre auch nicht witzig, hätte einen isolierten Touch, den niemand haben muss.

Da wächst ein kleines Leben heran. Geborgen im Bauch seiner Mama. Wie wird es werden? Wenn ich meine Enkeltochter ansehe, die bald schon drei Jahre werden wird, ihr erinnert Euch noch wie das hier gewesen war, als sie geboren wurde? Sie ist heute eine bezaubernde, süße kleine Maus. Ein Hammerkind. Ich glaube jedes Enkelkind ist ein Hammerkind, genauso wie es das eigene Kind war, ist und bleiben wird. Wenn alles gut geht, alles der Natur nach läuft, dann wird das Baby Anfang April geboren werden. Ja, wir wissen was es ist, aber ich werde das nicht verraten, nicht bevor es geboren ist. Das zweite Enkelkind fühlt sich doch komisch an, war ich doch selbst erst gestern Mutter geworden. Das ist natürlich vollkommener Blödsinn, aber Jahre können sich in der Erinnerung wie ein Wimpernschlag anfühlen, weil sie genauso schnell vorbei sind. Einmal um die eigene Achse gedreht und Schwupps sind die eigenen Kinder groß und bekommen selbst Nachwuchs. So ist und nein, die Zeit vergeht immer gleich schnell, ein Tag ist ein Tag, eine Stunde bleibt eine Stunde und an einer Minute wird sich auch nichts ändern, was sich aber verändert ist unsere Wahrnehmung der Zeit. Je älter man wird, desto schneller scheint die Zeit vorbei zu gehen. Als Rentner, was ich (noch) nicht bin, hat Mensch ja keine Zeit mehr. Das ist Hörensagen, ich habe das gehört, aus allen Ecken, dass das so ist.

Vielleicht bedarf es einer guten Vorbereitung das Rentnerdasein genießen zu können, vielleicht sind neun Monate ein guter Zeitraum, gibt er jungen Eltern Gelegenheit sich auf das Kind vorzubereiten, Großeltern die Chance sich damit auseinander zu setzen, dass sie nunmehr zum alten Eisen gehören, egal wie alt sie auch immer sein mögen. Noch ein gutes Viertel Jahr, dann ist das soweit. In der Zwischenzeit gibt es eine Menge zu werkeln, zu machen und zu tun, langweilig wird das sicherlich nicht. Ich wünsche Euch einen zauberhaften Tag, mit viel Spaß, Lust und Laune alles Mögliche zu erledigen.

 

 

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