So passiert das manchmal, ich hatte schon meinen Artikel
fertig, aber er gefiel mir nicht. So schreibe ich neu. Babys schreien, weinen,
wimmern und niemand weiß warum. Das kann passieren, dann muss man sich etwas
einfallen lassen. Wenn ich manchmal die gehetzten Blicke der Mütter sehen,
deren Babys schreien, weil sie Hunger haben und sie nicht wissen was sie nun
tun sollen, dann erinnert mich das an längst vergangene Zeiten.
Babys müssen auch mal schreien. So ein Schmarrn. Wenn ein
Baby schreit, dann wird das auch einen Grund haben und wenn es der ist, dass es
in diesem Moment nicht alleine sein möchte. Geborgen in warmem Fruchtwasser,
sanft gewogen bei jeder Bewegung der Mama, kommen sie in eine Welt wo das
schlagartig aufhört. Nix mehr warmes Fruchtwasser, Schluss mit dem sanften
Wiegen. Klar der Platz war etwas end geworden, aber schön war es dennoch. Das
ist der erste Schrei, der ist gut, der ist Musik in den Ohren der Mama. Wenn
man nun in der Folge das Glück hat, dass das Baby nicht unter Koliken leidet,
sich meldet, wenn es Hunger oder die Windeln voll hat, dann ist es das geniale
Baby. Ich kannte eine Mutter, die war mit ihrem Säugling nachts immer unterwegs.
Der Knabe pennte nur dann, wenn er mit dem Auto spazieren gefahren wurde. Wäre
heute eine kostspielige Angelegenheit. Das sind die Ausnahmen, die extremen
Ausnahmen. Meine Mutter war manchmal so gar nicht damit einverstanden, wenn ich
immer gleich nach meinen Kinder geschaut habe, wenn diese geschrien haben. Ich
habe mich davon nicht beeinflussen lassen, habe nach meinem Instinkt gehandelt.
Ein Baby weint niemals ohne Grund und wenn es nur das Gefühl
hat, dass ihm die Geborgenheit von Mamas Bauch fehlt, das sanfte Schaukeln. Ich
habe niemals meine Babys schreien lassen, ohne geschaut zu haben was los ist,
hab sie hoch genommen, gefühlt ob sie hungrig sind, oder ob sie etwas in der
Windel haben. Nein, ich bin keine Übermutter gewesen, ich konnte das einfach
nur nicht ertragen. Ich hatte das riesige Glück, dass ich kein Kolikbaby hatte,
weiß das sehr zu schätzen. Übrigens habe ich ein Vorteil als Oma, wenn ich denn
eine bin: Ich weiß, dass ich Baby wieder an seine Eltern abgeben kann. Während
ich diesen Beitrag geschrieben habe, da habe ich es wieder gespürt, dieses Kribbeln,
dieses riesige Gefühl der Freude auf mein Enkelkind.