Babysprache

Ich habe mich bemüht mit meinen Kindern normal zu sprechen, sofern man das kann, wenn man so ein süßes knuddeliges Baby vor sich hat. Mit „normal“ meine ich, dass da sich das ziemlich regelgerecht angehört hat, na ja zugegeben es war Dialekt, aber auch nicht der krasse, starke, der ansonsten bei uns gesprochen wird. Manchmal, wenn man Erwachsene mit ihren Babys oder Enkelkindern, Nichten und Neffen reden hört, dann könnte man doch nur schreiend davon laufen. Oder etwa nicht?

Ich gebe jetzt einige übertriebene Beispiele: had du Hunger? Will du ham ham? Oder: oh müde? Heia machen? Und und und. Mir fällt das schwer das zu schreiben. Was ich da bemängle ist, dass einige Menschen vergessen in ganzen Sätzen zu sprechen, die können durchaus ohne Komma sein, aber eben vollständig. Wie soll das Kind sonst lernen, dass es ganze Sätze gibt. Ein klein wenig anders verhält es sich mit den von dem Baby selbst kreierten Worten. Die natürlich herzallerliebst, das muss ich schon zugeben, aber leider gilt auch hier, dass man sie immer mal hinten anstellen muss, um die richtigen Bezeichnungen des Gegenstandes mit dem Kind zu üben. Eins meiner Kinder hat „Hoppeia“ zu einem Schaukelpferd gesagt. Gut das Schaukelpferd war ein Schaukelhund, aber das spielt dabei keine Rolle. Beliebt ist auch „Eierbahn“ zu Eisenbahn. Manchmal haben sie auch für Gegenstände, für die es kein Wort gibt eigene Bezeichnungen erfunden, dann ist das eben so und man muss diese beibehalten, so hat eins meiner Kinder ein „Mmm“ gehabt, ein Schmusetuch war unter dem, mit dem und auf dem man wunderbar geschlafen hat und ohne das es gar nicht ging. Bei all dem habe ich aber immer versucht mit meinen Kindern nicht in der Babysprache zu sprechen und bin überzeugt davon, dass ihnen das zu Gute gekommen ist. Ganze Sätze, mit bitte und danke, wofür, wie eine gute Freundin stets sagt, immer Zeit sein muss.

Danke und bitte auch und vor allem zu unseren Kinder, das ist so unglaublich wichtig, auch für den respektvollen Umgang miteinander und wir Erwachsene es ihnen nicht vormachen, wer dann? Die Sprache der Straße ist hart, aber wenn alle mit den minimalen Regeln aufwachsen, dann könnte das vielleicht besser werden. Ich weiß, klingt nach Spinnerei einer werdenden Oma.

 Es ist kalt draußen und soll noch kälter werden. Heute die Babys einpacken, werdende Mütter sich selbst einpacken und rausgehen, denn wenn der angekündigte eisige Ostwind, wie angekündigt dazu kommt, dann ist das vielleicht nicht ganz so gemütlich mehr da draußen. Lasst es Euch gut gehen.

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