Wie verrückt darf eigentlich eine werdende Oma sein? Wie verrückt eine Oma, ein Opa? Ich denke ordentlich verrückt. Oder etwa nicht? Immerhin kann man sagen, dass die Oma nicht mehr alle beisammen hat, oder der Opa auch. Verrückt sein, einfach mal so, die Fünf gerade sein lassen. Ich glaube, dass ich das gelegentlich auch mit meinen Babys, meinen Kindern gemacht habe. Nein, nicht wie verrückt durchs Haus gezogen sondern ganz andere Dinge gemacht, die ich gar nicht aufzählen mag.
Fangen wir bei harmlosen Normalitäten an. Mamas, Papas, Omas und Opas lesen vor, stundenlang. Ich hatte da ein Problem, spätestens auf Seite 4 fing das große Gähnen an. Ich fand das peinlich. Zusammen mit dem Gähnen kam die Müdigkeit und ich schätze mal, dass ich mühelos vor meinem Kind eingeschlafen wäre. Heute könnte das anders sein, denn ich habe keine durchwachten Nächte mehr, bin ruhiger und entspannter und kann dies gelegentlich bei Lesungen auch beweisen. Ob das für ein Kinderbuch dann auch anwendbar ist, mal sehen.
Was ich unglaublich gerne, mit stundenlanger Begeisterung, gemacht habe, war Play mobil oder was das auch immer war für das Geburtstagskind, den Heiligen Abend oder auch einfach mal so zusammen zu bauen, zu bekleben und weiß nicht alles noch. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Eltern meines Enkelkindes dies selbst gerne machen werden. Also werde ich mir etwas anderes einfallen lassen müssen. Basteln, na ja auch nicht schlecht, das wäre aber eher etwas für den werdenden Opa, ebenso wie das Enkelkind auf dem Rücken durch die Wohnung tragen, auf Händen und Knien versteht sich natürlich.
Aber halt noch ist Baby nicht geboren und die erste, die schönste Zeit, das Entdecken der Umgebung, das Ausprobieren zu stehen, zu gehen, das Nachahmen der Grimassen, die Erwachsene vormachen. Ganz beliebt ist hier das Zunge rausstrecken, wird gerne angenommen und verinnerlicht. Von den Erwachsenen mehr als von dem Zwerg. Der macht es halt nach, was bleibt ihm anderes übrig, wenn er Ausrufe des Entzückens von den Erwachsenen hören will.
Die Liste dessen, was man machen kann, wozu man vielleicht mit den eigenen Kindern nicht so die Geduld hatte, sie mögen uns verzeihen, ist lang und es sollte uns niemals langweilig werden. Mein Vater war so ein Geduldsbolzen, aber auch schon mit mir und meinen Geschwistern. Wenn es sein musste, dann wurde an was auch immer so lange gebastelt und gebaut bis es hinhaute. Mit seinen Enkeln war das nicht anders. Bewundernswert für mich, auch heute noch.
Macht Euch in Gedanken eine Liste, was ihr mit einem Enkelkind alles tun würdet, was ihr mit Euren Kindern auch oder nicht getan habt. Ihr werdet überrascht sein, was Euch alles einfällt. Das fühlt sich gut an, das lässt sich gut genießen.
Geht raus, das Wetter lässt einen Spaziergang zu, hier in Berlin könnte man sich eine Curry zu Mittag gönnen oder einen Spieß, was eher mein Fall wäre, auch mal hier über sie Stränge schlagen dürfen, oder löffelt ein Eis, trinkt einen Kaffee bei Eurem Lieblingskaffeeladen, vielleicht ein Stück Torte dazu? Oder einen 1955iger von McDo, der schmeckt gut, den haben wir am Wochenende mal probiert. Einer ist so riesig, dass der für zwei reichen kann. Oder was geht noch? Ah Sushi vom Laden im Einkaufszentrum, man kann zugucken wie es zubereitet wird. Oder einfach aus der Schachtel Nudeln essen, mit gerösteten Zwiebeln, auch nicht schlecht und preiswert. Mit anderen Worten: Lasst es Euch gut gehen.