So langsam sollte ich mich aus meinem Urlaub zurück melden. Das tue ich hiermit, ich wäre dann wieder da, obwohl ich gar nicht weg gewesen war. Ich dachte mir, dass ich eine etwas ruhigere Zeit habe, aber mitnichten, war sie nicht. Kennt ihr das nicht auch, ihr denkt ihr wollt etwas kürzer treten, plant ein ruhigeres Fahrwasser und landet dann prompt in rauer See, mit hohen Wellen und tiefen Tälern? Ich bin mir sicher, dass ihr das kennt und das wird nicht neu sein, für niemanden. Nennt man das nicht Murphys Gesetz?
Was hatte ich nicht alles auf dem Plan, was konnte ich durchziehen und was nicht, weil sich andere, viel wichtigere Erledigungen vorgeschoben haben. Zuerst das absolut Wichtigste: Baby wächst und gedeiht und hat seine Mama und seinen Papa fest im Griff. So muss das sein. Es ist eine Süße in die man sich sofort vergucken muss. Langsam aber sicher kehrt der Alltag bei der kleinen Familie ein, geht alles in seinen Bahnen. So nennen wir sie: unsere kleine Familie, wenn wir „über“ sie reden.
Dann hatten wir einen denkbaren Geburtstag, eine der Uromas wurde 90 Jahre alt. Eine Menge Holz, oder nicht? Sie ist inzwischen eine sehr zarte, hinfällige alte Dame, die seit einiger Zeit mit uns zusammenleben muss, weil sie das alleine nicht mehr kann. Mit anderen Worten sie ist ein Pflegefall nach allen Regeln der Kunst, so wie das allerorts in der Presse immer wieder mal mehr oder weniger beschrieben ist. Letzter prominenter Fall Rudi Assauer. Trotzdem haben wir alle versucht ihr diesen Tag so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Zu all der Pflege und Betreuung kamen dann die Dinge dazu mit denen man nie rechnet und doch immer wieder weiß, dass sie kommen können: hier eine Reparatur, dort ein paar neue Ersatzteile, mal dies, mal jenes. Ihr kennt das alles. Obendrein gibt es ein paar alte Projekte, die neu aufgelegt werden wollen. Eins davon ist „Rosenspiel“ mein erster Roman, dessen Verlag Pleite gegangen ist. Also verlege ich selbst, in neuem Outfit, per E-Book zuerst, mal sehen was dann passiert. Das Projekt zumindest dürfte bald seinen Abschluß finden und das Buch dann eingestellt sein. Die alten Exemplare verkaufe ich so, dass ein Teil des VKs einem guten Zweck zufließen wird. Jetzt, da ich das Buch insgesamt noch mal wieder gelesen habe, behaupte ich einfach mal, dass es der Aufwand lohnt.
Ablage habe ich gemacht, den alten Kram noch nicht ganz entsorgt. Steuer ist vorbereitet, steht vor der Vollendung. So weit so gut, ich wäre dann wieder da, fast jedenfalls. Wäre da nicht das böse Wort, das Unwort, das da Motivation heißt. Die fehlt mir im Moment ein wenig. Ich bin mir sicher, dass ihr das alle nur zu gut kennt: ihr steht am Morgen auf und überlegt, dass es die falsche Entscheidung gewesen war dies zu tun. Aber zurück ins Bett? Das geht nicht, da sind Babys, Kinder, Partner, Omas und Opas und weiß der Fuchs wer noch alles. Ach ja und gelegentlich wartet ja auch eine Menge Arbeit. So ist das, man kommt dann seiner Pflicht letztendlich doch nach. Ja und dann wäre ich wieder da und möchte Euch ans Herz legen: Lasst es Euch gut gehen.