Vornamen

Vorname. Es ist nicht leicht für sein Kind einen Vornamen, vor allem den Vornamen zu finden. Ich wollte nicht zu altbacken sein, unserem Dialekt gerecht werden und vor allem sollten die Vornamen meiner Kinder international sein, mindestens was die Aussprache angeht. Auf Vornamen wie Paris, Madrid und Timbuktu haben wir bewusst verzichtet, ebenso lagen Delfin, Husky und Ara nicht hoch im Kurs. Man beachte vor allem unseren klangvollen Nachnamen und obendrein den klangvollen Dialekt unserer Heimat. Wie klängen dann klangvolle Namen?

Nehmen wir Nathalie, ein wunderschöner Name, ganz ohne Zweifel, aber bei uns zu Hause hätte das dann ungefähr so „Naddali“ geklungen und danach dann noch „Begger“ und alles wäre perfekt gewesen. Oder wie wäre es mit Angelina, wir alle kennen den Namen, daraus wäre dann „Anschelina“ mit den abstrusesten Betonungen geworden. Was fällt mir noch ein, das ich damals favorisiert habe? Ist im Grunde auch egal, ich glaube kein noch so wohl klingender Name hätte diesem Dialekt standgehalten. Nichts gegen meinen Heimatdialekt, ich spreche ihn, im Gegensatz zu meinen Töchtern, immer noch. Die nächste gedankliche Katastrophe war die, dass ich mir gesagt habe, was, wenn die Mädchen dann irgendwann einen Mann kennen lernen, der Schulz oder Schmitz oder Müller heißt, das klänge im Fall Müller dann so: Naddali Miller hescht, so so…übersetzt: Nathalie Müller heißt Du, so so. Nein, das war dem werdenden Opa und mir nichts. Also haben wir uns an Namen orientiert, die uns a. gefallen haben und mit denen unsere Mädchen in allen Sprachen etwas anfangen können. Dazu haben wir beiden einen zweiten Namen gegeben, ich gebe zu, dass diese nach … nein, ich erzähle das nicht, sollen sie das selbst tun, wenn sie irgendwann mal Lust dazu haben. So nun sitzt also das werdende Elternpaar da und muss nach Namen suchen. Ich habe die Namen immer aufgeschrieben, wollte sehen wie das geschrieben mit und ohne  Nachnamen ausschaut. Ich glaube wir haben für unsere Kinder gute Namen gefunden, Namen mit Klang. Klar ist man immer unzufrieden mit dem was man hat und es hat sehr lange gedauert bis ich mit meinem Vornamen klar kam, dem ich in gewisser Weise meiner Schwester zu verdanken habe. Irgendwann hat es dann geschnackelt und seit dem Moment kann ich gut mit ihm leben.

Überlegt Euch also gut, was ihr Euren Kindern antut. Ich fände zum Beispiel Paul oder Pauline witzig, Emilie und nein nicht Emil, der Name würde mich an einen Lehrer aus meiner Schulzeit erinnern. Was noch? Ach im Grunde wird mir jeder Name für mein Enkelkind gefallen, dessen bin ich mir sicher. Lasst es Euch gut gehen, auch wenn das Wetter etwas trübe aussieht, spaziert über den Weihnachtsmarkt, lasst Euch von Lichterglanz betören, ins Fantasieland der Weihnachtszeit mitnehmen.

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Ein Gedanke zu „Vornamen

  1. Hallo
    Also meine Eltern haben sich damals für Miriam entschieden und ich bin wirklich froh darum. Zwar hatten ich in meiner Klasse gleich drei Miriams, aber die hatten eine schreckliche Schreibweise wie Myriam, Mirijam.
    Ich bin wirklich recht glücklich damit, da man keine doofen Wörter daraus basteln kann und mit der Abkürzung Miri kann man auch leben. Der Name geht jedem, egal in welchem Land leicht von der Zunge und buchstabieren muss ich auch nie am Telefon.
    Also alles in allem Danke Mama

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