Nein, das Baby ist noch nicht da, obwohl in der Zwischenzeit Vollmond gewesen ist. Es lässt sich eben Zeit. Ein bißchen unfair ist das schon die werdenden Eltern so auf die Folter zu spannen. Die werdenden Oma natürlich auch. Das gehört sich doch nicht, oder sehe ich da etwas falsch? Erinnerungen an die eigene Schwangerschaft, die erste, die jetzt schlappe fünfunddreißig Jahre her ist. Hand aufs Herz, Frage an alle, die jemals Kinder geboren haben: Wie steht das mit Euren Erinnerungen?
Ich habe einen überdimensional großen Bauch gehabt und wenn ich das so schreibe, dann könnt ihr Euch darauf verlassen, dass dem so gewesen war. Wie man das so schön immer beschreibt: Ich habe alles „vorne“ getragen und das ziemlich schwer, das kann ich mit Fug und Recht behaupten. Das, was so viele als Senkwehen beschreiben kenne ich nicht, denn meine Kinder konnten sich wegen einer, erst während des Kaiserschnitts festgestellten Anomalie, gar nicht senken. Deswegen trug ich meinen Bauch voran und bei meinem Sohn, der immerhin stolze 4150 g auf die Waage gebracht hatte, war dieser enorm. An die Geburt den Kampf im Kreißsaal, dann an den nahenden Kaiserschnitt ist die Erinnerung noch ziemlich da. Die ersten Berührungen mit meinem Sohn, den ersten Kontakt hatte ich dann erst am nächsten Morgen, weil da einiges danach schief gegangen war. Ich will nicht ins Detail gehen, kann schon mal passieren, darf aber nicht. Der erste Schrei blieb mir verwehrt. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern wie das mit meiner Bewegungsfähigkeit davor war. Ich weiß noch, dass ich alles auf meinem Bauch abstellen konnte und die Menschen an den Tischen in der Eisdiele, die ich mit dem werdenden Vater, wenige Tage vor der Geburt aufgesucht habe, sparten nicht mit freundlichen Bemerkungen, dass ich mir das Eis, das wir, nach dem Besuch bei meinem Arzt, aus Frust gegessen hatten, doch besser sparen sollten. Ich war schon ein optisches Objekt, das bei Anblick Erstaunen ausgelöst hat. Gut, daran musste ich mich gewöhnen und auch an die Bemerkungen, wenn ich Freunde und Verwandte unverhofft getroffen habe, die das mit „Du läufst ja immer noch rum!“ quittierten. So war das eben, dennoch weiß ich nicht mehr wie beschwerlich oder nicht das damals gewesen war. Sicher ist, dass ich keinen elfengleichen Gang hatte, aber ich meine mich erinnern zu können, dass ich Schuhe anziehen und binden konnte, auch wenn ich meine Füße damals lange nicht gesehen hatte. Ja, das ist so, natürlich gibt es Bilder aus dieser Endphase, die man nicht sehen muss, es reicht, dass ich sie mir ansehen kann. Es gibt auch Filmaufnahmen, das war wohl bei den späteren Schwangerschaften, die ein gleiches Bauchausmaß hatten, wo ich Fußballspielend zu sehen bin, oder aber wo erst lange Bauch um die Ecke kam, an dem angedockt, ich irgendwann dann auch ins Bild kam. Das war nun mal so und wenn ich noch mehr Kinder bekommen hätte, dann wäre das nie anders gewesen.
Es kann für Schwangere, nein es kann nicht, es ist für sie nervig, wenn alle Welt Bemerkungen macht, den Bauch befühlen möchte, immer wieder nachfragt wie es ihnen geht. Manchmal sind die Fragen gestellt, damit sie gestellt sind, aber ich versichere, als Mutter einer Schwangeren macht man sich um seine Tochter immer Gedanken und Sorgen. Es geht immerhin um das eigene Kind und man möchte, dass es diesem immer gut geht, auch in der Schwangerschaft, auch wenn man als Mutter und werdende Oma hierauf keinen Einfluss hat. Fassen wir uns noch ein paar Tage in Geduld, das Baby wird schon kommen, wenn es dazu bereit ist, auch wenn es lange schon fertig ist.