Endspurt, nur noch wenige Wochen, dann wird das Baby geboren werden. Ich wünsche meinem Kind, dass die Geburt läuft, dass sie damit ratzfatz durch ist, was man aber bei dem ersten Kind eher nicht erwarten kann, obwohl eine junge Frau aus unserem Haus, ihr Kind gerademal innerhalb von zwei Stunden geboren hat. Es war ihr erstes Kind und dafür lief das rasch. Ich bin in der Beziehung sicherlich kein Vorbild und meine Bemühungen mein erstes Kind auf die Welt zu bringen, endeten in einem Kaiserschnitt. Kann passieren.
Das gehört in die Sparte „Horrorstory“ und die muss man niemandem zumuten, der gerade kurz vor der Entbindung steht, auch dann nicht, wenn die werdende Mama diese Geschichte kennt. Was mich an diesem Thema immer sehr fasziniert hat, ist die Tatsache, dass man den ganzen Schmerz sehr schnell vergessen hat, spätestens dann, wenn man den Wurm im Arm hält. Das ist mit allem so, jeder Schmerz ist ganz schnell vergessen, selbst der beim Zahnarzt. Allerdings meine ich, dass dieser sehr schnell und sehr fies in die Erinnerung zurückkehrt, sobald ein neuerlicher Termin beim Zahnarzt ansteht. Möglich, dass ich mir das nur einbilde, aber ich für mich empfinde das so. Sonst hätte ich keine drei Kinder bekommen.
Viele Frauen erleben im Endstadium, natürlich unbewusst, diesen Nesttrieb, der sie dazu treibt alles für das Baby herzurichten, alles bereit zu machen, alles hübsch und nett herzurichten. In vielen Filmen, meist amerikanischer Herkunft sieht man dann am Ende ein Traumkinderzimmer, in Traumfarben, mit Hüttel und Tüttel und alles ist gut. Ich finde das toll, das ist absolute Klasse, nur wenn man gerade umgezogen ist, dann wird das schwierig werden. Kartons stören den optischen Eindruck und wir alle wissen, dass das Ausräumen einfach kein Ende findet und der vorletzte und der letzte Karton bleiben für den nächsten Umzug so wie sie sind. Wir haben bis heute solche Karton, die wir immer mitschleppen, nie ausräumen und die auf dem Boden oder im Keller landen. Ich habe gehört, dass es vielen Menschen so geht, dass das Ausräumen der letzten Kartons faktisch nie erfolgt.
Wir sind ganz nahe am Entbindungstermin, nicht mehr lange und ich freue mich auf diesen kleinen Erdenmenschen. Bin gespannt wie das Baby aussehen wird, ob es mehr dem Papa oder mehr der Mama ähnlich sehen wird. Wer nun sagt, dass es von beiden etwas hat, der hat natürlich Recht, aber meine Geschwister und ich, hatten alle von Beginn an Ähnlichkeit mit meinem Vater und das ist auch so geblieben. Während der vergangenen Woche habe ich mir unglaublich viele Bilder meiner Kinder, natürlich aus allen Altersstufen, angeschaut. Von Baby bis heute und ich muss sagen, dass ich stolz auf meine Kinder bin, jedes macht seinen Weg, jedes auf seine Weise, aber sie kommen alles ans Ziel und sie sind alle menschlich, alle hilfsbereit, alle einfach in Ordnung.
Ich bin mir sicher, ihr fangt nun schon mal langsam an die Daumen zu drücken, dass alles gut geht. Übrigens ist man beim zweiten Enkelkind nicht abgeklärter als beim ersten und noch genauso verrückt. Bauchkribbeln, Vorfreude, Verrücktsein nennt es wir ihr das wollt, es ist einfach herrlich.