Zukunftsgedanken einer werdenden Oma

Der Geburtstermin meines zweiten Enkelkindes rückt näher. War das nicht erst gestern, als die „Kinder“ hier waren, um uns die freudige Nachricht zu übermitteln? Kann doch nur so sein, dass das erst gestern war, nun ist die Zeit fast schon da, dass dieses Kind geboren werden wird. Sie, mein Kind und der Vater des Kindes, die werden das schon machen, die werden das im Griff haben, da bin ich voller Zuversicht, genauso wie ich das war, als ich das erste Mal Oma geworden bin. Da kommt in meine Familie gerade eine ganz neue Generation in eine Zeit, in eine Welt, die nicht wirklich sicher ist, aber jede Zeit bringt ihre ganz eigenen Helden und Heldinnen hervor, bringt die Menschen hervor, denen es bedarf um diese Welt als unsere Welt zu erhalten.

Ich frage mich gerade wie viel Vernunft oder wie viel Unvernunft wie noch walten lassen wollen. Eigentlich wäre ich ja fast schon im Rentenalter, könnte den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und den Rest meines Leben in Ruhe und Genuss leben. Ich will jetzt gar nicht in die Auseinandersetzung zwischen Fleischesser und Vegetarier einsteigen. Ich meine hierzu und das habe ich, auch bei anderen Gelegenheiten schon einige Male erklärt, dass auch Fleisch zu einer ausgewogenen Ernährung gehört und es für den Tierschutz der Nutztiere wenig Sinn macht Vegetarier zu werden, weil irgendwann der Tag kommen wird an dem man tierische Produkte in Soja und Tofu finden wird. Das geht gar nicht anders, als dass hier irgendwann mal Knochenmehl Bestandteil sein wird. Wollen wir wetten? Ich begründe das damit, dass auch Fleischverwerter mehr und mehr den vegetarischen Markt für sich entdecken und wenn eine Wurstfabrik auch vegetarische Wurst herstellt, dann gibt mir das zu denken, dass diese irgendwann, wenn niemand damit rechnet zuschlagen wird. Das aber soll es nicht sein.

Was mich immer wieder wundert, ist das, dass Mensch nicht erkennt, was er sich und seinen Kindern antut, wenn er gedankenlos agiert und handelt. Ich nehme ein Beispiel aus jüngster Zeit. Plastiktüten. Da muss eine Verordnung der EU her, um den Einsatz dieser Tüten, die sich dann im Meer wiederfinden einzudämmen. Das ist in Ordnung, traurig genug, dass es dieser Verordnung überhaupt bedarf. Warum? Das Material der Tüten löst sich nicht von alleine auf, war früher einmal Bestandteil des Mülls, der in den Müllverbrennungsanlagen verbrannt worden ist. Dann wurde der Müll getrennt, die Tüten gehen ihren eigenen Weg. Aber wohin gehen sie? Es kann nicht Auftrag der Entsorgung sein in den Weltmeeren abzuladen. Das ist leider gängige Methode, aber das Idiotischste, das mach tun kann. Müll in den Ozeanen schadet allen Lebewesen dort, bringt das Gleichgewicht dort aus dem Gleichgewicht und schadet in letzter Konsequenz der Menschheit. Wie bescheuert muss die Müllmafia sein den Müll in den Ozeanen abzuladen? Klar, natürlich einzelne werden noch reicher werden, aber auch für sie gilt, dass das letzte Hemd keine Taschen hat und ich wage deutlich zu bezweifeln, dass es ihn dort, wo wir alle hingehen, besser gehen wird als allen anderen. Dort geht das nicht nach Reichtum, das behaupte ich jetzt einfach mal, da geht es nach anderen Werten. Sie haben mehr Geld in irdischen Taschen, schaden aber ihren Kindern und ihren Kindeskindern, denn irgendwann wird es auch für sie auf dieser Welt keinen sauberen Platz mehr geben, wohin sie entfliehen können. Es bedarf also einer Handvoll Menschen, die dem übermäßigen Gebrauch von Plastiktüten Einhalt gebieten. Wie blöd sind wir eigentlich, sollten wir das nicht auch ohne das wissen?

Ich oute mich jetzt mal, weil ich ja schon Oma bin und das darf. Es gab früher mal diese stylischen Einkaufsnetze, die verborgen in einem Extratäschchen, in der Handtasche einer jeden Oma ruhten, bis sie bei unerwartetem Einkauf hervorgekramt wurden und zu ihrem Einsatz kamen, um dann später zu Hause dann wieder in ihrem Etui, in dem dunklen Inneren der Handtasche zu verschwinden. Man mag das nicht glauben, aber seit Jahren verfüge ich über solche kleinen, zusammenfaltbaren Täschchen, die wie oben beschrieben, bei kleineren Einkäufen dann zum Einsatz kommen. Größere Einkäufe, nicht größer an Volumen, sondern Gewicht, erledige ich ohnehin mit meinem Kartoffelporsche, ein treuer Diener, der weder stöhnt noch meckert, wenn er beladen bis oben hin, nach Hause gezogen wird. Der ideale Einkaufsmann also, einer ohne Widerrede. Zurück zu meinen kleinen Einkaufshelfern, die ich in jeder Handtasche habe. Frau geht niemals ohne, Oma schon gar nicht und werdende Oma überhaupt nicht. Somit habe ich lange bevor diese EU-Verordnung überhaupt in den Köpfen der Leute dort war, meinen Konsum an Plastiktüten eingeschränkt. Klar, ja, ich weiß, ich bin kein Engel, will auch keiner sein und begehe dennoch meine kleinen Sünden, denn Hand aufs Herz, wer hat nicht eine Plastiktüte in seinem Mülleimer die sich bequem auf dem Weg zur Arbeit früh morgens mit nach unten oder draußen, je nach dem, tragen lässt.

Ich wünsche mir für meine Enkelkinder eine gute Welt, eine bessere als jetzt, das scheint mir unmöglich. Ich wünsche ihnen eine Welt, deren Menschen sich darauf besinnen, alle an einem Strang zu ziehen, um diese Erde für die nächsten Generationen nicht nur zu erhalten, sondern auch dort das Gleichgewicht wieder herstellen, wo es verloren gegangen ist. Das wird nur dann funktionieren, wenn alle etwas dazu beitragen. Sollten wir „Alten“ bislang nicht sehr sorgsam mit unserer Erde umgegangen sein, weil wir, nehmen wir das als Entschuldigung, in einer anderen Zeit aufgewachsen sind, so ist es noch nicht zu spät umzuschwenken, bewusstes Umgehen zu erlernen und das wiederum, gemeinsam mit den Eltern, an unsere Enkelkinder weiter zu geben.

 

 

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