Eine Großmutter hat jeder und nicht nur das, es sind sogar zwei Großmütter, die ein Mensch hat. Ich hatte auch zwei, wobei ich mich nur an eine erinnern kann und das auch nur bis ins zarte Alter von elf Jahren. Omas eine grenzenlose Dimension, ein unerschöpflicher Topf aus dem man alles Mögliche ziehen kann, Ernsthaftes, aber auch eine Menge Blödsinn. Aber bei allem würde ich als Oma, werdende bin ich ja schon, niemals gegen Mama und Papa arbeiten. Das wäre eine böse Sache.

Meine Mama und meine Schwiegermutter, beiden konnte ich meine Babys blind geben, sagen was sie tun sollen und sie haben es getan. Niemals haben sie eine eigene Suppe gekocht, es sei denn, dass die Babys das nicht wollten, was ich ihnen mitgegeben habe. Die Babys heute haben andere Mütter, als wir es gewesen sind. Die gucken im Internet nach, lesen ca. 1500 verschiedene Ratschläge und Tipps und suchen sich das Beste heraus. Ob sie ihre Mütter fragen müssen? Ich glaube fast nicht, obwohl sich diese darüber freuen, wenn sie es tun. Dann bei all den Internet-Tipps muss man schauen, dass nicht die ganze Intuition, der Instinkt verloren geht. Das was wir uns ohne Internet, gemeinsam mit den Omas erarbeitet haben, ist gewachsenes Wissen. Wir alle wissen, dass die Wissenschaft heute hü und morgen hott sagt. Beispiel, nur mal nebenbei: Cholesterin. Diese Werte werden immer weiter nach unten angepasst, weil es ja die ganze Palette an Nahrungsmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten gibt, die diese Werte nach unten drücken, wenn nun aber die Menschen alle niedrigere Werte haben, was ist dann die logische Konsequenz? Na also, klar, oder? Natürlich dürfen sie nicht astronomisch hoch sein, aber das sollten sie mit Bewegung und normaler Kost nicht sein. So ist das nun mal, das wissen wir aber alle. Ob wir „Altvorderen“ alles wissen? Nein, das tun wir nicht, die Wissenschaft aber auch nicht. Trotzdem sind die Omas von heute auch etwas informierter, weil sie selbst auch das Internet zu nutzen wissen.

Das macht die moderne Oma aus, sie kann auch ihr I-Phone aus der Tasche ziehen und eben mal im Internet etwas nachschauen. Ansonsten unterscheidet uns nichts von der Oma von damals, gut das Aussehen noch, keine Knödel hinten am Kopf oder mit Hut, was ich ein wenig bedaure, keine wadenlangen schwarzweiß gemusterten Röcke, wenn sie nicht gerad „in“ sind. Aber wir tragen Mode, die uns gefällt, die wir mögen, die bequem ist und einigermaßen aussieht, außer quietschgelbe Leggins mit buntgemustertem, überweiten T-shirt darüber, der Albtraum eines jeden Lagerfeldes.

In diesem Sinn lasst es Euch gut gehen, egal, ob Oma oder werdende Oma, Mama oder werdende Mama, Tante oder werdende Tante um heute nur den weiblichen Teil des Genmaterials zu nennen. Genießt die Herbsttage draußen, geht in der Sonne spazieren, esst ein Eis und bleibt cool.