Gutes Essen – gutes Vorspiel

Es lässt wieder nach im Fernseh-Programm, es gibt weniger Kochshows. Ein Trend, der abebbt, der sich ausgelebt hat? Kochen hat etwas mit Phantasie zu tun, mit Liebe zum Detail, hat etwas mit guten Produkten, Zeit und Geduld zu tun. Backen auch, da geht es um auch um Phantasie, um Ideen, um Umsetzung. Das Kochen und Backen ist alles, mal ist es Entspannung, manchmal Stress, manchmal auch eins fix drei eine Pizza in den Ofen geschoben, dann wieder ein ganzes Menü. Ein gutes Essen kann Sinnlichkeit verkörpern, ein gutes Vorspiel für …

…nein, nicht was ihr gedacht habt, sondern … einen tollen Fernsehabend sein. Das gelingt aber nur dann, wenn das Programm, der Film, oder die Filme entsprechend gut sind. Das kann man von den Filmen gestern Abend nicht unbedingt behaupten, auch nicht von dem Krimi am Samstagabend, irgendwie war das alles daneben. Da hätte das tollste Menü nichts daran ändern können und man hätte besser das gemacht, was ihr gedacht habt. Mal im Ernst, ganz ehrlich, weder die Kommissarin in dem einen Programm, noch die im anderen konnte etwas daran ändern. Das war eher nichts. Auch wenn es ermittelnde Frauen waren, sorry Leute, das war stellenweise grausam. Dann immer diese Dunkelheitsattacken, das kann man anders drehen, da muss nicht immer diese beklemmende Dunkelheit vorherrschen, die jede Sicht auf das Geschehen nimmt. Auf der anderen Seite ist es vollkommen egal, es könnte auch rabenschwarz gedreht werden. Einfach schwarz zeigen, dann spart man sich die Aufnahmen in dieser Sequenz. Dieses Dessert war nicht gerade ein Genuss.

Zurück zum Kochen, bin ich doch wieder abgelenkt worden. Wie ist das? Bastelt ihr Euch manchmal Rezepte selbst zusammen? Probiert ihr aus, testet ihr? Habt das eine oder andere Rezept von Euren Eltern übernommen? Habt ist dazwischen auch mal die TK-Tage? Letztere finde ich gut, das muss dazwischen immer mal sein. Freunde von uns behaupten, dass junge Leute nicht mehr kochen können. Sie begründen das damit, dass in deren Einkaufskörben nur TK-Fast-Food-Artikel lägen. Gelegentlich passiert das in meinem Einkaufswagen auch, den sollten sie dann mal sehen. Treffen sich eine Pizza und ein Fertigmenü in meinem Einkaufswagen, sagt die Pizza zum Menü … nein an der Stelle geht das nicht weiter. Aber es ist so. Ganz bequem sind auch die AiTo-Essen, die habe ich besonders gerne. Die gehen so: Alles in einen Topf und ab in den Ofen. So etwas in dieser Art hatten wir gestern. Als ich am Samstag in dem Hofladen war, den ich ab und an aufsuche, weil die dort ihr Vieh nicht langen Transporten unterziehen und selbst schlachten, habe ich Kassler gesehen. Ich mag eigentlich Kassler nicht so gerne, weil das hier immer irgendwie so doof geräuchert ist, aber das war hammermäßig gut. Das stand dann gestern auf dem Programm, nachdem Samstag die irgendwann eingefrorene Kartoffelsuppe aus dem Tiefkühlschrank gegessen wurde. Muss auch mal sein. Ich habe dann Blattspinat genommen, habe es gemeinsam mit Zwiebeln, Knoblauch und Dürrfleisch eine Runde im Topf drehen lassen, um die Schönheit zu garantieren gab es zwei große Löffel körnigen Frischkäse und ein großer, sehr großer Spritzer Sahne dazu, Salz, Pfeffer, Muskat dienten dazu, das alles abzurunden, ein wenig Bindung aneinander schadet nicht. Auf Blätterteig habe ich damit ein grünes, bequemes Bett für das vom Knochen gelöste Kassler gerichtet, dieses habe ich mit dem restlichen Spinatgemisch gut zugedeckt, das Ganze mit dem Blätterteig umhüllt, mit einer Eigelb-Milch-Mischung bestrichen und ab in den Ofen. Dazu Kartoffeln, die ich abgekocht, in eine Form gelegt, mit Salz bestreut, Olivenöl beträufelt, mit Käse bestreut und neben das Kassler gestellt habe, nachdem dieses bereits zehn Minuten im Ofen war. Bis das alles fertig war, habe ich die Küche aufgeräumt. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann hat das lecker geschmeckt. Das ist, wenn ich etwas, das ich mir ausgedacht habe, auch so koche oder backe nicht immer so. Gelegentlich haut da schon mal was daneben, zugegeben, das ist dann eben so. Dafür, wenn es ganz kompliziert wird, haben wir Kochbücher, Zeitschriften, deren Inhalt den Genuss in und um die Küche beschreibt. Dazu ist diese Literatur sehr hilfreich, nicht immer natürlich, aber ziemlich oft. Manchmal aber muss man ein Rezept auch richtig lesen, sollte alle Zutaten auch wirklich in den Teig des Kuchens der Begierde geben und nicht wie ich es getan habe, das Backpulver vergessen. Eigenartigerweise hat der Kuchen das so vertragen. Er ist wohl ein wenig kompakter, schmeckt dafür aber richtig lecker, lohnt sich hier ein zweiter Backversuch aber mit Backpulver. Das war mir zuvor noch nie passiert, aber wie sagt man? Es ist immer irgendwann das erste Mal.

Experimentiert, kocht, brodelt in Euren Küchen, dafür sind sie da. Lasst die Geschmackserlebnisse auf Euren Zungen explodieren, wer kam auf die Idee das so zu formulieren? Das klingt ziemlich gefährlich. Derjenige, der das so erfunden hat, der hat ganz sicher ein Gericht mit Chili der sehr scharfen Sorte zu tun gehabt. So arg müsst ihr das nicht komme lassen. Genießt einfach, egal ob es die Pizza ist, oder das Steak, die Suppe oder das, was da aus der Pfanne kommt! Wenn das Essen daneben ist, dann hilft die Pizza aus dem Ofen oder der Döner von um die Ecke.

 

 

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