Es ist immer noch ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass ich Oma bin. Noch keine Gewohnheit, zu frisch ist das noch alles. Der Wandel der Oma in unserer Zeit ist schon heavy, wie ich meine, das rast nicht weniger schnell als die gesamte Technisierung mit der wir uns täglich auseinander setzen müssen, egal ob wir wollen oder nicht.
Natürlich könnten wir den PC, das Laptop einfach nicht einschalten, nicht anwesend sein. Aber ehrlich nutzt das etwas? Und wenn wem? Allerdings muss ich ehrlich sein, bin entweder tatsächlich eine Oma, oder ein Gewohnheitstier, denn im Augenblick sieht das jeden Tag anders aus, wenn ich den Laptop hochfahre. Bist Du ein paar Tage nicht in Deinem Google-Account und gehst da aus Versehen rein, was ist passiert? Alles ist anders. Überhaupt scheint sich bei den „Plattformen“ einiges zu verschieben und ich verliere da langsam den Überblick, erst Twitter, dann Facebook, nun Google+, Pinterest und weiß der Fuchs wie sie allen noch heißen mögen. So wie ich mich fühle, muss sich Baby mit der Fülle an täglich neuen Informationen fühlen. Eben noch in Mamas Bauch, dann hinein in diese verrückte Welt mit alle ihren Facetten. Wie schön, dass Baby in ihren Eltern zwei Ruhepole hat, wo sie sich geborgen fühlen kann, wo sie immer daheim sein wird, egal was immer sie auch anstellen wird. Heimkommen dürfen, zu Hause sein, Tür zu, Welt draußen, relaxen, Kräfte sammeln. Heimkommen dürfen, auch wenn man etwas angestellt hat, wenn man sich sehr viel lieber aus Scham verkriechen möchte, wenn man Angst vor Strafe hat. Baby wird immer nach Hause kommen dürfen, was weiß ich und wenn Mama und Papa mal nicht da sein, dann gibt es Oma und Opa deren Tür ebenso offen ist, egal was immer auch passiert sein wird. Erst heimkommen, schauen was los ist, Problem lösen und vorwärts gucken. Meine Eltern haben immer gesagt nichts kann so schlimm sein als dass man es nicht regeln kann und mein Papa sagte immer tut es mir nicht an, dass ihr nicht nach Hause kommt, ich würde das vor Sorge nicht aushalten können. Wir hatten keinen Grund nicht nach Hause zu kommen, aber meinen Kindern habe ich das auch immer wieder gesagt und ich weiß, dass Baby das auch hören wird. Pflegt Eure Kinder, sagt ihnen, dass nichts auf der ganzen Welt so schlimm sein kann, dass sie sich nicht nach Hause kommen können, dass man es nicht in Ordnung bringen kann. Nichts ist schlimmer als wenn sie einfach wegbleiben. Sagt es ihnen immer wieder, es gibt genug Kinder, die weggelaufen sind, genug Eltern, die nicht wissen wo ihre Kinder jetzt sind.
Paßt auf Euch auf und laßt es Euch gut gehen.