Mädelabend

Mama, wir machen heute Abend einen Mädelabend! Das hörte ich früher gelegentlich von meinen Töchtern, wenn sie bepackt mit DVDs, leckerem Essen und Trinken, sich bei einer Freundin trafen, um einen Abend ohne Kerle zu bestreiten. In dieser Art gab es das früher nicht, nicht wirklich DVD, bzw. Video kam erst als ich schon verheiratet gewesen war, nicht gleich, ein paar Jahre später. Mädelabend? Nein, gab es nicht wirklich. Heute sage ich manchmal zu meiner MA und der netten Frau, mit der sie in der Residenz befreundet ist „Hallo Mädels!“, oder ich verabschiede mich so.

Heute Abend mache ich einen Mädelabend mit meinen Mädels und ohne Kerle. Ich bin das jüngste Mädel, alle anderen sind auf der anderen Seite der „6“ vorne, haben da z.T. noch deutlich höhere Zahlen stehen. Darf ich dann doch Mädelabend sagen? Wir sind alle unterschiedlich, haben nicht alle Kinder, geschweige denn Enkelkinder, nicht alle sind – wie ich J - jung gebliebene Mädels, ich bin immer der Pausenclown, wenn wir unterwegs sind, fast immer. Die eine sie so, die andere ist anders, das macht natürlich den Reiz der Mädels aus, weil wir alle so verschieden sind. Jede eine andere Lebensbiografie schreiben kann, jede etwas anderes erzählen kann, jede herzlich lachen kann, wir alle fröhlich singen und die Kneipe unterhalten können. Das sind meine Mädels, die eine oder andere schwächelt oder ist gesundheitlich richtig deftig angeschlagen, dass alle anderen Mädels Angst um sie hatten. Heute sind wir fast komplett, eine ist in Urlaub, das darf sie, das ist genehmigt. Unser Mädelabend ist anders und nicht wie ihr das denkt und kennt, mit DVD unter dem Arm, den Pizzadienst geordert, bei einer von uns im Alkoholdunst versinkend in deren Wohnung, sondern so wie wir das eben immer machen: gediegen in der Kneipe essen, fröhlich plappernd, lachend und singend, so dass man am nächsten Tag Lippenkatarrh hat und glaubt nie wieder seine Gesichtszüge kontrollieren zu können, geschweige denn einen Satz vollständig und schmerzfrei und ohne jeden Muskelkater quatschen zu können, während die Stimme versucht sich wieder einzuloten, weil die Lieder, die wir singen werden, mehr mit aller Macht gegrölt werden, nicht immer jugendfrei sind und keineswegs immer einen Ohrenschmaus für den Rest der Kneipe darstellen. Na ja immerhin singen wir so lange, bis wir letzten in der Kneipe sind nun die Wirtin Feierabend machen kann. Das schaffen wir!

Ist das aber auch ein Mädelabend? Ich meine das heute Abend mit meinen ältlichen Mädels, alle auf der anderen Seite der „6“ stehend? Ich nicht, diese Hürde zu erklimmen liegt noch vor mir. Ich bin das jüngste Mädel, aber das bin ich gewohnt, ich war immer das Nesthäkchen gewesen, zu Hause, in der Schule, egal wo, ich war immer die Jüngste. Sind wir alle noch Mädels? Wir leiden alle nicht unter Komplexen, haben alle keine Angst vor dem Alter und selbst wenn, du kannst das eh nicht ändern, denn es geht immer weiter, immer voran. Ich sage es Euch ganz ehrlich und von tief aus meinem Herzen, meine Mädels sind alle Mädels und werden es bleiben, jede auf ihre Art auch wenn sie die 6,7 oder 8 davor haben. Das heute Abend ist ein Mädelabend, das ist gut so und der nächste wird dann heute auch schon gleich geplant werden.

Egal was ihr heute noch alles tut, wie ihr das Wochenende beginnt, beginnt es mit Spaß und guter Laune, laßt Euch von Eurer neuen und alten Liebe bis ans Ende der Welt und wieder zurück tragen. Habt einfach Spaß!

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