Willkommen auf der Titanic

In meinen jungen Jahren war ich mal Fanin gewesen. Gut, okay, das bin ich noch, aber wenn ich, so alle gefühlte fünf bis zehn Jahre in ein Konzert gehe, dann mehr weil ich das richtig genießen kann. Ein richtiger Fan, eine ordentliche Fanin, das bin ich nicht, das ist für mich der Mensch, der bis zur Bühne geht, dort seine Blumen und Plüschtiere abgibt und auch ansonsten sein letztes Hemd für sein Idol da oben auf der Bühne geben würde, der alles über den Mann, die Frau sammelt, was man bekommen kann und im Zweifelsfall noch dessen nass verschwitztes Taschentuch auffängt und als Heiligtum, hinter Glas verbannt, an die Wand hängt. Nein, das bin ich nicht, das war ich nie.

Ich bin in einer frühen Lebensphase, die hat jede werdende und praktizierende Oma ganz sicher auch gelebt, auch wenn die eigenen Kinder das nun nicht mehr glauben mögen, in jedes Konzert von Howard Carpendale gegangen, aber bitte nur in meiner Heimatstadt. Man mag das nicht glauben, zumal ich auch mit allerhand anderen Musikrichtungen hervorragend klar komme und nicht auf diese eine Musikrichtung fixiert bin. Ich schäme mich nicht dafür, ganz im Gegenteil ich das kann das mit sehr schönen Erinnerungen verbinden. Ich habe inzwischen auch ein Konzert von Grönemeyer im Olympiastadion gehört, nur als Beispiel und nehme mal an, dass die einzige in dem ganzen Stadion war, die deswegen nicht mitsingen konnte, weil ich keine Ahnung von seinen Texten hatte. Ich gehe, wenn es möglich ist, auch in die Berliner Philharmonie und kann das genießen, bis auf einen Komponisten, wenn ich etwas von dem höre könnte ich schreiend davon rennen. Ich war auch bei … lassen wir das, das würde zu weit führen. Auf jeden Fall habe ich eine engere Bindung zu Carpendale, weil, ich plaudere da mal aus dem Nähkästchen, meine Schwester genauso eine Verrückte war. Nein, sie war nicht genauso verrückt, sondern noch einen Zacken schärfer, aber dennoch kein Fan in dem Sinn, wie ich das oben beschrieben habe. Wir hatten während der Konzerte eine Menge Spaß, was uns gelegentlich zweifelnde Blicke einbrachte. Wir waren aber nie nur zu den Konzerten und sind dann wieder brav nach Hause gefahren, mitnichten, sondern wir sind hinterher noch um die Häuser gezogen und deutlich spät nach Mitternacht nach Hause gegangen und das in unserer Stadt, die, verglichen mit Berlin, ein Fliegenschiß auf der Landkarte ist. Meine Schwester sagte über unsere Heimatstadt immer, sie müsse nicht verreisen, muss da nicht weg, weil sie dort alles hatte, was sie brauchte. Der Grund zu den Konzerten zu gehen lag also mehr in dem, was hinterher noch gewesen war. Ja, so war das. Was wollte ich eigentlich erzählen? Ach ja, HC, also Howard Carpendale hat da ein Lied in seinem Repertoire, das so gut auf hierher zu meinem Blog passt: Willkommen auf der Titanic, ein Lied, das er, wenn ich mich recht erinnere, komponiert und aufgenommen hat, als sein jüngerer Sohn unterwegs war, oder gerade geboren war. Da möchte ich mich nicht festlegen. Also gesellt sich zu dem Ohrwurm „Ich glaub es geht jetzt wieder los“ von Roland Kaiser, der Kollege „Willkommen auf der Titanic“, ein Lied, das mir immer sehr gut gefallen hat, immer noch gefällt, hier der Link https://www.youtube.com/watch?v=qPIiSOPhaes , wer weiß vielleicht gefällt Euch das auch. So ist das mit der Musik, mit Lieder, Melodien und Texte, die man mit einem bestimmten Ereignis in Zusammenhang bringt. Ihr kennt das sicherlich so auch und ich meine das Lied passt zu meinem Blog, oder nicht?

Ach wie gerne würde ich mal wieder ein Konzert von HC oder Grönemeyer ganz vorne sitzend besuchen, *Seufz* oder oder oder… Ich wünsche Euch einen tollen Tag, dass es wieder losgeht und ihr kleine Erdenbürger bald wohlbehalten auf der Titanic begrüßen dürft.

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